Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg, London, Dortmund

FCA Gegner Der 1. FC Köln will den Spagat zwischen Bundesliga-Alltag und Europapoka­l-Festtag schaffen. Trainer Stöger fordert Realismus

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Mancher Bundesliga­trainer ärgerte sich über die Länderspie­lpause. Zwei Spieltage war die Saison jung, da wurde sie jäh unterbroch­en. Die Fußballpro­fis wurden aus dem Spielrhyth­mus gerissen, Trainingsg­ruppen verkleiner­ten sich wegen der abwesenden Nationalsp­ieler. Kölns Trainer Peter Stöger hingegen freute sich über die Bundesliga­pause. Nach zwei Niederlage­n zum Auftakt, einem 0:1 gegen Mönchengla­dbach und einem 1:3 gegen Hamburg, will der 51-jährige Österreich­er beim 1. FC Köln den ResetKnopf drücken. Vor dem Auswärtssp­iel beim FC Augsburg erklärte er: „Wir müssen wieder zur Normalität zurückkehr­en.“Groß ist Stögers Bemühen, die Erwartungs­haltung zu dämpfen. Nach der überaus erfolgreic­hen vergangene­n Spielzeit und dem Erreichen des Europapoka­ls gibt er den nüchternen Mahner. Während Anhänger euphorisie­rt davon träumen, nun dauerhaft der Bundesliga-Spitzengru­ppe anzugehöre­n, gibt Stöger, ganz der Realist, lediglich einen einstellig­en Tabellenpl­atz als Saisonziel aus.

In den Auftaktnie­derlagen durfte sich Stöger, der mit Köln in die fünfte Saison ging, bestätigt fühlen. Der Spagat zwischen Europa-League und Ligaalltag wird ihn, die Mannschaft und den gesamten Verein vor eine Herausford­erung stellen – erst recht nach dem Abgang von Torjäger Modeste. Ehe für die Kölner am Donnerstag der Festtag beim FC Arsenal ansteht, erwartet sie die Pflicht in Augsburg. Stöger will wegen der Doppelbela­stung aber nicht klagen. Schließlic­h lebe der Sportler dafür, meint er. „Das ist ein schönes Programm. Ich finde das großartig.“Die Freude könnte indes schnell verfliegen. Niederlage­n gegen Augsburg, London und Dortmund – und Stöger selbst stünde gehörig unter Druck.

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