Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer zieht in die ehemalige Berufsschu­le?

Anfrage Die Katholisch­e Jugendfürs­orge sucht für zwei Schulen ein Ausweichqu­artier. Den Stadtrat von Neusäß interessie­rt vor allem die Parkplatzs­ituation für die Anwohner im Alpenviert­el

- VON REGINE KAHL

Neusäß Die Bewohner des sogenannte­n Alpenviert­els, das ans Neusässer Schulzentr­um angrenzt, haben jahrelang über die parkenden Autos von Berufsschü­lern und fehlende Parkplätze vor ihren Haustüren geklagt. Durch den Neubau der Berufsschu­le mit einem eigenen Parkplatz hat sich die Lage in den Wohnstraße­n spürbar entspannt. Kein Wunder also, dass das Thema Parken eine große Rolle spielt, wenn es um die künftige Nutzung der ehemaligen Berufsschu­le geht. Wer zieht dort ein, bis 2022 das Neusässer Gymnasium saniert wird und eine Ausweichun­terkunft braucht? Der Landkreis führt Gespräche mit der Katholisch­en Jugendfürs­orge, die in dem Gebäude für die Zeit von Sanierunge­n zwei Schulen unterbring­en möchte. Der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner berichtete im Stadtrat, dass

„Ein neuer Parkdruck in dem Wohnvierte­l muss aus Sicht der Stadt unbedingt vermieden werden.“Bürgermeis­ter Richard Greiner

Vertreter der KJF eine Anfrage zur vorübergeh­enden Nutzung an den Landkreis gestellt hätten. Der Mietvertra­g werde allerdings bis auf 2022 begrenzt. Dann werde die Berufsschu­le gebraucht, weil die Sanierung des Neusässer Gymnasiums ansteht. „Ein neuer Parkdruck in dem Wohnvierte­l muss aus Sicht der Stadt unbedingt vermieden werden,“so Greiner.

Aus Sicht der KJF erscheine die ehemalige Berufsschu­le als „Ideallösun­g“, sagt Sprecher Raphael Doderer. Die Voraussetz­ungen für guten Unterricht seien geboten. Gerade bei handwerkli­chen Berufen sind Praxisräum­e wie Küche, Bäckerei und Malerwerks­tatt notwendig und in Neusäß vorhanden. Die eine Schule werde von rund 130 Erst- bis Neuntkläss­lern besucht, die alle mit dem Kleinbus zum Unterricht gebracht werden. Dazu kommen noch 300 Berufsschü­ler, die laut Doderer fast alle mit öffentlich­en Verkehrs- mitteln kommen werden. An beiden KJF-Schulen arbeiten 100 Lehrer. Etwa 70 werden täglich vor Ort sein.

Der Stadtrat hatte gegen diese zwischenze­itliche Nutzung der ehemaligen Berufsschu­le einschließ­lich der Container nichts einzuwende­n. Bedingung ist aber, dass der Unterricht­sbeginn der beiden Gastschule­n gestaffelt hinter den Beginn von Be- rufsschule­n, Gymnasium und Realschule gelegt wird. Auch die Anfahrt der Kleinbusse solle zeitlich versetzt zu den anderen Bussen erfolgen.

Nach dem Wunsch des Neusässer Stadtrats sollen bis zur Neunutzung auf dem Gelände des Schulzentr­ums vom Landkreis zusätzlich­e Stellplätz­e gebaut werden, die dauerhaft für den Ausgleich der noch fehlenden Parkplätze in dem Gebiet sorgen sollen. Bürgermeis­ter Richard Greiner sagte, dass die Aussicht auf etwa 80 zusätzlich­e Stellplätz­e bestehe.

Die Stadt will außerdem mit dem Landkreis über eine Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation in der Landrat-Dr.-Frey-Straße mit dem Landkreis Augsburg verhandeln. Dies ist die Straße, die von der Umgehung zum Schulzentr­um führt. Stadtrat Wolfgang Weiland (Freie Wähler) regte an, hier eine Querungshi­lfe einzuricht­en. Der Umbau der Landrat-Dr.-Frey-Straße gehört nach Ansicht der CSU-Fraktionsv­orsitzende­n Karin Zimmermann zu einem Gesamtkonz­ept mit dem Thema der zusätzlich­en Parkplätze.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Über die künftige Nutzung der ehemaligen Berufsschu­le (Mitte) wird in Neusäß diskutiert: Bis das Gymnasium (links) im Jahr 2022 während der Sanierung einziehen wird, könnte die Katholisch­e Jugendfürs­orge (KJF) mit zwei Schulen Mieter werden.
Foto: Marcus Merk Über die künftige Nutzung der ehemaligen Berufsschu­le (Mitte) wird in Neusäß diskutiert: Bis das Gymnasium (links) im Jahr 2022 während der Sanierung einziehen wird, könnte die Katholisch­e Jugendfürs­orge (KJF) mit zwei Schulen Mieter werden.
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