Ein Vorgeschmack auf den Dorfladen

Einkaufen Mit dem „Herzstück“soll in Horgau ein Geschäft für regionale Lebensmittel mit Café entstehen. Die Initiatoren wollen dafür eine Genossenschaft gründen. Wer mitmachen will, kann sich am 17. September informieren – und probieren

Horgau Karotten und Kirschen, Törtchen und Bier: Auf dem Papier gibt es die Köstlichkeiten schon, die einmal im „Herzstück“Horgau verkauft werden sollen. Geht es nach den Initiatoren, soll man Obst und Gemüse, Süßes und Deftiges auch schon bald schmecken können. Sie wollen für den Dorfladen mit Kaffeewirtschaft eine Genossenschaft gründen. Am Sonntag, 17. September, kann sich jeder davon einen Eindruck verschaffen. Dann stellen sie ihre Ideen vor – und ein paar Erzeuger, mit denen sie zusammen arbeiten wollen, geben schon mal einen Vorgeschmack davon, was in dem Haus an der Augsburger Straße einmal entstehen soll. Ein Chocolatier und ein Brauer haben zum Beispiel eigene Herz-Pralinen und ein Herz-Bier kreiert, erzählt Anja Dördelmann. „Das ist unser Ziel: Dass es bei uns auch eigene Produkte gibt.“

Doch bis es so weit sein wird, gibt es noch viel zu tun. Erst einmal muss der Kreis um Dördelmann den Gemeinderat – sie ist dort selbst Mitglied – überzeugen, dass die Gemeinde die leer stehenden Räume tatsächlich an das „Herzstück“vermietet. Ihr Konzept hat die Gruppe im Rat schon vorgestellt, eine Entscheidung steht aber noch aus. Trotzdem gehen die Initiatoren nun schon mal weitere Schritte. Sie haben ein Logo und ein Flugblatt entworfen und am 17. September findet eben der Infotag statt.

Das Ziel ist, noch mehr Leute zu gewinnen, sagt Dördelmann. Das „Herzstück“ist ihre Idee, doch mittlerweile haben sich schon etwa zwei Dutzend Menschen zusammengefunden, die an der Verwirklichung arbeiten: Erzeuger, die ihre Produkte regional vermarkten wollen; Bürger, die dort gerne einkaufen wollen; Kreative und Kulturschaffende. Sie alle wollen bei der mit Interessenten ins Gespräch kommen und darüber sprechen, wie man sich an der Genossenschaft beteiligen könnte. „30 Mitglieder wären für den Anfang schon nicht schlecht“, sagt Dördelmann. Angedacht sei, dass ein Anteil nicht mehr als 300 Euro kosten soll. Den genauen Betrag müssen später die Gründer festlegen.

Der Auftakt am kommenden Sonntag findet in dem Gebäude in der Augsburger Straße statt, das die „Herzstück“-Initiatoren gerne mieten würden. „Da schaut es zwar gerade ziemlich hässlich aus, aber trotzdem kann man sich es dort besser vorstellen“, sagt Dördelmann.

Die Horgauerin ist gelernte Industriekauffrau und derzeit Hausfrau und Mutter. Sie ist auch in dem ehrenamtlichen Team dabei, das jeVeranstaltung den Monat den Bauernmarkt organisiert. Weil die drei Töchter nun größer sind, hat sie sich ein neues Arbeitsfeld gesucht – und das „Herzstück“gefunden. Es soll Landwirtschaft und Erzeuger ohne großen Zwischenhandel mit dem Kunden verbinden, erklärt sie. „Es geht um einen ethischen Handel, weg vom Ellenbogenkapitalismus. Dabei soll der Mensch im Mittelpunkt stehen. Und die Frage, wie wir mit der Natur umgehen.“

Im Dorfladen soll es Lebensmittel aus der Region und Dinge für den täglichen Bedarf geben, und zwar mit möglichst wenig Verpackung. In der Kaffeewirtschaft sollen die Produkte aus dem Dorfladen verarbeitet werden – als selbst gemachte Kuchen und kleine Gerichte. Auch kulturelle Veranstaltungen sind geplant. Das alles wird Dördelmann freilich nicht allein machen, deshalb soll es ja die Genossenschaft geben. In den vergangenen Wochen haben sich bereits einige Leute aus Horgau und der Umgebung bei ihr gemeldet, die sich beteiligen wollen, erzählt sie begeistert: „Da sind schon viele tolle Menschen aufeinandergetroffen und jeder bringt seine Begabungen mit.“

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Die Infoveranstaltung findet am Sonntag, 17. September, von 15.30 bis etwa 19 Uhr in der Augsburger Str. 2a statt. Dabei stellen die Initiatoren ihre Pläne für die Genossenschaft vor und Er zeuger verkosten die Besucher. Die musikalische Untermalung übernehmen die Band „Hallo Julia“sowie Sunyela Roider und Janet Hardy.

Foto: Elisabeth Poth Die Illustratorin Elisabeth Poth hat den ersten Flyer für das „Herzstück“gestaltet. Hier hat sie ihre Entwürfe fotografiert. Geht es nach den Initiatoren, sollen die Köstlichkeiten möglichst bald nicht mehr nur auf dem Papier existieren.