Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fünf Stunden anstehen für Trinkwasser
Unwetter Hurrikan Irma nimmt Kurs auf Florida. Bis vor Kurzem war Walter Aumann dort im Urlaub. Seine Eindrücke
Zusmarshausen Obwohl mehr als 1300 Kilometer zwischen dem amerikanischen Bundesstaat Texas und dem als Sonnenschein-Staat bekannten Florida liegen, sind auch dort die Nachwirkungen des Hurrikans Harvey zu spüren gewesen. Das berichtet Walter Aumann aus Zusmarshausen. „Es hat einfach viel mehr geregnet als sonst“, sagt der 55-Jährige, der in Florida bis Anfang dieser Woche Urlaub machte.
Zwei Wochen hat er in Cape Coral, an der westlichen Küste von Florida verbrachte. Am Dienstag kehrte Aumann von seiner Reise zurück. Gerade rechtzeitig, denn dem nordamerikanischen Kontinent droht schon die nächste Katastrophe: Nach Hurrikan Harvey soll dieses Wochenende Wirbelsturm Irma das Festland erreichen und über Florida fegen. „Von dem drohenden Desaster haben wir, was das Wetter angeht, nichts mitbekommen“, erklärt Aumann.
Die Menschen vor Ort bereiten sich aber seit Tagen vor. „Vor den Tankstellen standen schon deutlich mehr Fahrzeuge als sonst“, berichtet er. Die Regale in den Supermärkten und Tankstellen hätten sich zunehmend geleert, wie er vom Vermieter des Ferienhauses mitbekommen hatte. Dessen Sohn stand fünf Stunden lang im Supermarkt an, nur um etwas Trinkwasser zu besorgen.
„Die Leute sind ein bisschen hysterisch, aber wir können das auch nur schlecht nachvollziehen“, sagt Aumann. Schließlich habe kaum jemand aus unserer Region so etwas jemals miterlebt. „Vielleicht ist es einfach die Erfahrung der Menschen, die hier leben“, mutmaßt er. Denn Wirbelstürme sind gerade im Südosten der USA keine Seltenheit. Das Fazit seines Trips fällt für Aumann deutlich aus: „Schade, dass der Urlaub vorbei ist. Aber gut, dass wir hier nicht so einer Naturgewalt ausgesetzt sind.“Bekannte von ihm, die Ende der Woche abreisen wollten, bekamen keinen Flug mehr.