Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wiedersehen mit dem Torjäger
Landesliga Südwest Im Spitzenspiel zwischen dem Tabellenfünften SV Cosmos Aystetten und Spitzenreiter SV Mering steckt nicht nur sportliche Brisanz
Aystetten Dass die Partie des Aufsteigers SV Cosmos Aystetten gegen den letztjährigen Zehnten SV Mering zum Topspiel des zehnten Spieltags in der Fußball-Landesliga Südwest avancieren würde, war nicht unbedingt vorherzusehen. Oder? „Wir haben schon einen Kader, um in dieser Liga mitzuspielen, aber dass es so gut läuft, habe ich auch nicht unbedingt erwartet“, freut sich Marco Löring, der Trainer des Tabellenfünften, vor dem Aufeinandertreffen mit dem derzeitigen Spitzenreiter (Sonntag, 15 Uhr).
Auch beim SV Mering muss man mit einer neuen Situation fertig werden. „Wir sind Tabellenführer und das macht die Spiele noch einen Tick anders. Wir sind nun die Gejagten, sind nun in der Favoritenrolle – das habe ich meinen Leuten auch gesagt“, meinte MSV-Trainer Gerhard Kitzler. Cosmos Aystetten ist für ihn kein normaler Aufsteiger. „Das ist eine spielstarke, gefestigte Mannschaft, da wartet ein heißes Pflaster auf uns“, so Kitzler.
Und vor allem aus einem weiteren Grund steckt viel Brisanz in diesem Aufeinandertreffen. Es gibt ein Wiedersehen mit Torjäger Markus Gärtner, der in der abgelaufenen Saison 21 Treffer zur Aystetter Meisterschaft in der Bezirksliga Nord beigetragen hatte, und unmittelbar vor dem Punktspielstart vom SV Mering abgeworben wurde. Da sind etliche Giftpfeile zwischen Aystetten und Mering hin und her geflogen, nachdem Trainer Marco Löring den überraschenden Wechsel mit „Geld stinkt nicht“kommentiert hatte.
„Da haben die noch dran zu knabbern, das haben die noch nicht verwunden und dass da einiges auf uns und Markus zukommen wird, ist klar – da wird Pfeffer drin sein“, sagt Merings Trainer Gerhard Kitzler. Der hat seinem Stürmer geraten, an sich zu halten und sich nicht provozieren zu lassen. Markus Gärtner, der für den SV Mering schon sieben Mal getroffen und eine Rote Karte kassiert hat, trifft auf viele Bekannte in Aystetten. „Wir bleiben Freunde“, sagt der 24-Jährige bei seinem Abschied, „bis auf die 90 Minuten, wenn Mering gegen Aystetten spielt.“
Für Marco Löring ist das Thema Gärtner durch: „Ich will dazu nichts mehr sagen.“Lieber spricht der 35-Jährige über die eigene Mannschaft: „Wir haben auch so Qualität und sind voller Selbstvertrauen.“Dass sich die Pause durch das abgesagte Spiel in Aindling, das übrigens am 3. Oktober, 17 Uhr, nachgeholt wird, ungünstig auf den Rhythmus der Seinen auswirkt, glaubt Löring nicht: „Mal sehen, was nach drei Siegen in Folge jetzt kommt. Es gibt nichts zu meckern.“
Personell hat sich die Lage entspannt, da Xhevalin Berisha, Patrick Szilagyi und Daniel Michl aus dem Urlaub zurück sind, Raif Kurt und Florian Linder wieder mit dem Training begonnen haben. „Wir werden alles reinlegen, dass wir zu Hause weiter ungeschlagen bleiben“, so Löring.