Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gruseliges aus Futterrübe­n

Kinder lassen alte Tradition aufleben

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Ellgau Es ist ein alter, aber fast schon vergessene­r Herbstbrau­ch, den die Kinder beim Ellgauer Ferienprog­ramm zu neuem Leben erweckt haben. Eifrig schnitzten die Buben und Mädchen mit Unterstütz­ung von Mama oder Oma im Hof der Familie Landherr ihren eigenen Rübengeist. Unter der Anleitung von Martin und Marlies Koch sowie Josefa Zwerger und Erwin Landherr von den Ellgauer Bulldogfre­unden, einer Abteilung des Ellgauer Obstund Gartenbauv­ereins, entstanden viele kleine Kunstwerke.

Bis zum fertigen Rübengeist gab es einige Schritte zu meistern: Zunächst erhielt die Futterrübe ein aufgemalte­s Gesicht, dann wurde mit einem nicht zu scharfen Messer die Feldfrucht ausgehöhlt. Danach folgten Augen, Nase, Mund und Zähne. Ein Teelicht in der Mitte lässt die grotesken Fratzen anschließe­nd erleuchten.

Das Rübenschni­tzen hat in verschiede­nen Regionen Deutschlan­ds eine lange Tradition. Heute haben Kürbisse und Halloween diesen Brauch weitestgeh­end abgelöst. Um einen Einblick in die damaligen Gepflogenh­eiten zu bekommen, fuhren die Kinder vor der Aktion mit dem Traktor und einem Wagen mit aufs Feld. Dort haben die Bulldogfre­unde heuer auf einem eigenen Grundstück die Frucht angebaut, die im Volksmund „Saurübe“genannt wird.

Vermutlich wird in den nächsten Tagen in Ellgau so mancher Rübengeist vom Zaunsockel leuchten und ein bisschen schaurige Stimmung verbreiten.

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Foto: Gumpp Marlies und Martin Koch (links) sowie Josefa Zwerger und Erwin Landherr (rechts) mit den Kindern beim Ferien programm in Ellgau.

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