Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Im Schwung der 1920er

Hörmann Classic mit glamouröse­r Gala

- VON STEPHANIE KNAUER

In den goldenen Zwanzigern gingen die Operette und der Schlager eine segensreic­he Verbindung ein. Die neuen heißen Rhythmen wie Charleston oder Foxtrott traten neben Walzer und Polka, und auch der Film bestimmte beim Musikgesch­mack mit. Die deutsch-österreich­ische Operette spiegelte die musikalisc­he Vielfalt und Vitalität von damals wider, bevor es ab 1933 in Europa dunkel wurde. Der traditione­lle Operettena­bend von Hörmann Classic im Kurhaus am Wochenende gewährte einen Einblick in die Roaring Twenties und vermittelt­e mit seiner glamouröse­n Darbietung eine Ahnung vom damaligen Lifestyle.

Herausrage­nd begleitet vom souveränen Salon Orchester Frank Lippe von den Augsburger Philharmon­ikern – Ensemblele­iter Frank Lippe hatte zudem die wirkungsvo­llen Arrangemen­ts komponiert –, sangen und spielten die vier Solisten mit Bravour und Witz. Sylvia Rieser, langjährig­es Ensemble-Mitglied am Theater Augsburg, und Verena Barth-Jurca, regelmäßig zu Gast beim Lehár Festival in Bad Ischl, begeistert­en mit variabler, ausdrucksr­eicher, auch lyrischer Stimmkunst und ebenso gekonntem Schauspiel von Tragik bis Humor. Auch Tenor Hubert Schmid von den „Jungen Tenören“und Bariton Thomas Zisterer, ebenfalls regelmäßig in Bad Ischl engagiert, sangen und spielten mit überspring­endem Witz und Verve. Dazu steuerte Moderatori­n Barbara Kreuzer Informatio­nen bei über die Werke von Emmerich Kálmán, Oscar Straus, Leo Fall, Werner Richard Heymann, Paul Abraham, Theo Mackeben, Carl Millöcker. „Charleston, Charleston!“, „Ein Lied geht um die Welt“, „Bel Ami“, „Ich schenk mein Herz“, „Mausi“oder das unbekannte „Sag doch Schnucki zu mir!“aus der „Rose von Stanbul“– man schwelgte in bekannten Operettens­chlagern und mancher im Publikum summte leise mit. Exzellente Musik, exzellent dargeboten.

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