Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nicht luxuriös, aber menschenwürdig
Endlich! Dass die Unterkünfte für obdachlose Menschen saniert werden, war lange überfällig. Das hat Sozialbürgermeister Stefan Kiefer erkannt und auf die Agenda gesetzt. Das Problem hätte schon viel früher angegangen werden können, aber da war die Wohnungsnot noch nicht so groß. Die Frauen und Männer kamen viel schneller in einer neuen Bleibe unter. Nun zählen sie zu dem Personenkreis, die es nicht einfach haben, überhaupt eine Wohnung in Augsburg zu finden. Dies sollte ihnen nicht schwerer gemacht werden, als dies ohnehin schon ist.
Die Wohnungen und Zimmer, in denen Menschen in Notsituationen unterkommen, müssen nicht luxuriös sein. Es gibt auch nach der Sanierung keinen übermäßigen Platz, keine gehobene Ausstattung und keine Annehmlichkeiten wie lauschige Plätze auf Balkonen oder Terrassen. Das ist in Ordnung.
Allerdings sollen die Unterkünfte menschenwürdig sein. Wer sich bei der Stadt als Obdachloser meldet, ist ganz unten angekommen. Wer im Notfall über kein Netzwerk an Freunden oder Familienmitgliedern verfügt, ist arm dran und bedarf Hilfe. Diese sollte den Personen auch gewährt werden, mit einem Mindestmaß an sozialer Rücksichtnahme. Dass die Frauen künftig eine eigene Bleibe haben, erhöht ihre Chance auf einen zeitnahen Neustart. Es ist gut, dass nun auch Augsburg bald über solch eine Einrichtung verfügt. In anderen großen Städte ist das schon Normalität, wie das „Haus für Frauen“in Nürnberg oder Karla 51 in München zeigen.