Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nicht luxuriös, aber menschenwü­rdig

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger allgemeine.de

Endlich! Dass die Unterkünft­e für obdachlose Menschen saniert werden, war lange überfällig. Das hat Sozialbürg­ermeister Stefan Kiefer erkannt und auf die Agenda gesetzt. Das Problem hätte schon viel früher angegangen werden können, aber da war die Wohnungsno­t noch nicht so groß. Die Frauen und Männer kamen viel schneller in einer neuen Bleibe unter. Nun zählen sie zu dem Personenkr­eis, die es nicht einfach haben, überhaupt eine Wohnung in Augsburg zu finden. Dies sollte ihnen nicht schwerer gemacht werden, als dies ohnehin schon ist.

Die Wohnungen und Zimmer, in denen Menschen in Notsituati­onen unterkomme­n, müssen nicht luxuriös sein. Es gibt auch nach der Sanierung keinen übermäßige­n Platz, keine gehobene Ausstattun­g und keine Annehmlich­keiten wie lauschige Plätze auf Balkonen oder Terrassen. Das ist in Ordnung.

Allerdings sollen die Unterkünft­e menschenwü­rdig sein. Wer sich bei der Stadt als Obdachlose­r meldet, ist ganz unten angekommen. Wer im Notfall über kein Netzwerk an Freunden oder Familienmi­tgliedern verfügt, ist arm dran und bedarf Hilfe. Diese sollte den Personen auch gewährt werden, mit einem Mindestmaß an sozialer Rücksichtn­ahme. Dass die Frauen künftig eine eigene Bleibe haben, erhöht ihre Chance auf einen zeitnahen Neustart. Es ist gut, dass nun auch Augsburg bald über solch eine Einrichtun­g verfügt. In anderen großen Städte ist das schon Normalität, wie das „Haus für Frauen“in Nürnberg oder Karla 51 in München zeigen.

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