Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Keine Tore, aber viel Farbe
Landesliga Südwest Im Spitzenspiel belauern sich der SV Cosmos Aystetten und der SV Mering, doch weil keiner einen Fehler machte, kam eine Nullnummer heraus
Aystetten Man hatte schon nach einer Viertelstunde den Eindruck, als ob der Tabellenführer der FußballLandesliga Südwest beim nicht nur heim- sondern auch ansonsten bärenstarken Aufsteiger SV Cosmos Aystetten mit einem Unentschieden leben könnte. Ebenso könnte man als Neuling durch aus mit einer Punkteteilung gegen eine etablierte und abgezockte Truppe wie den SV Mering leben. So belauerten sich beide Mannschaften im Spitzenspiel, das nicht ganz das hielt, was es versprach, und trennten sich am Ende mit einer torlosen Nullnummer. Aystetten bleibt damit zuhause weiter ungeschlagen, Mering punktgleich mit dem TSV Nördlingen an der Tabellenspitze.
Obwohl keine Treffer fielen, war in einer hoch emotionalen Partie, in der viele Unterbrechungen keinen richtigen Spielfluß aufkommen ließ, doch Einiges geboten. Markus Gärt- ner, kurz vor Saisonbeginn noch von Aystetten nach Mering gewechselt, kam bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte zwar als letzter aus der Kabine, doch er gab schon in Minute eins den ersten Torschuss ab. Kein Problem für Valentin Coca. Der musste sich nach einer Viertelstunde schon deutlich mehr anstrengen, um einen Distanzschuss von Kenan Ersoy aus dem kurzen Eck zu tauchen.
Nachdem sich sicheren Abwehrreihen kaum eine Blöße gaben und beide Mannschaften ihr Heil mit weiten Bällen versuchten, aber nicht wirklich zum Abschluss kamen, blieben weitere Chancen Mangelware. Die wenigen waren jedoch hochkarätig: Erst schoss Max Drechsler völlig frei am Elfmeterpunkt stehend am Meringer Gehäuse vorbei (29.), im Gegenzug stand Coca richtig, als Gärtner im Fünfmeterraum an den Ball kam.
„Ein taktisch geprägtes Spiel. Keiner will einen Fehler machen. Wer den Treffer macht, der wird gewinnen“, hoffte Aystettens Teammanager Christian Geib auf die zweite Halbzeit, in der der SV Cosmos bisher immer den Turbo gezündet hatte. Das war diesmal nicht der Fall. Im Gegenteil. Als Torhüter Valentin Coca, bei dem eine alte Verletzung aufgebrochen war, raus musste, ging zwischenzeitlich etwas die Souveränität und Sicherheit der Aystetter Hintermannschaft verloren. Mering kam allerdings ebenso nicht zum Punch, wie Aystetten, das durch Drechsler und Robert Markovic-Mandic zwei aussichtsreiche Freistoßpositionen nicht nutzen konnte.
In der letzten Viertelstunde wurde es dann nochmals intensiv. Schiedsrichter Alexander Schkarlat hatte einen schweren Stand, weil sich beide Mannschaften nichts schenkten und jede Entscheidung lautstark und intensiv kommentiert wurde. Jetzt aber musste er sogar mehrfach Rudelbildungen auflösen und Karten aus der Tasche holen. Zunächst erwischte es Merings Kapitän Stefan Wiedemann (GelbRot/86.). In der Nachspielzeit lieferten sich Max Klotz und Andreas Rucht ein Gerangel außerhalb des Spielfeldes, für das der Meringer Rot und der Aystetter die Ampelkarte sah.
„Unter dem Strich war das Unentschieden gerecht“, zeigte sich Christian Geib mit dem Punkt zufrieden: „Wir waren vorne nicht durchschlagskräftig genug, um den Lucky Punch zu setzen.“
SV Cosmos Aystetten: Coca (61. Bern hardt) – Klotz, E. Kurt, Sakrak, R. Kurt – Lukic, Drechsler, Mijailovic, Szilagy – Han selka (69. Dogan), Markovic Mandic (85. Konakovic).
SV Mering: Wolf – Ersoy, Wiedemann, Gocevic, Krebold – Obermeyer (58. Grei mel), Cosar, Lutz, Kerber – Gärtner, Rucht. Schiedsrichter: Alexander Schkarlat. – Zuschauer: 280. – Rot: Rucht (Me ring/90.+6). – Gelb Rot: Wiedemann (Mering/86.), Klotz (Aystetten/90.+6).