Augsburger Allgemeine (Land Nord)
In drei Jahren hat der „Neue“viel erledigt
Halbzeitbilanz In Westendorf war nicht nur Bürgermeister Steffen Richter ein politisch unbeschriebenes Blatt
Westendorf Als politisch unbeschriebenes Blatt trat Steffen Richter im Mai 2014 das Bürgermeisteramt an. Mit ihm stiegen acht von zwölf Gemeinderäten neu ein ins „kommunalpolitische Geschäft“. Gleich zu Beginn gab es eine Klausurtagung des Gemeinderats. Das Ziel: einen Fahrplan für Projekte zu entwickeln. Der aktuelle Zwischenstand laut Richter: „Wir waren anscheinend fleißig.“
Was wurde in den ersten drei Jahren geschafft?
● Baugebiet/Gewerbegebiet Das neue Baugebiet „Am Kornfeld“wächst zusehends. Die Erweiterung des Gewerbegebiets ist abgeschlossen.
● Multifunktionsplatz Für den Multifunktionsplatz, der als „Festwiese“bekannter sein dürfte, heimst die Gemeinde viel Lob ein. Die Planung des Platzes an der Riedstraße startete im Januar 2015. Bereits im Juni 2016 wurde dort gefeiert. Die offizielle Segnung fand erst kürzlich statt.
● Dorferneuerung Die Dorferneuerung befand sich zu Richters Amtsantritt in einer „Sackgasse“, wie er sagt. Mit der feierlichen Einweihung des Dorfplatzes und des Multifunktionsplatzes Ende Juli sei vieles nun umgesetzt. Als letzte Maßnahme steht die Renaturierung des Schmütterles an. Sie kann erst starten, wenn die Planungen zum Hochwasserschutz fertig sind.
● Kanalsanierung Der „dickste finanzielle Brocken“, so Richter, wurde bereits in diesem Jahr geschultert. Bis 2020 will man fertig sein.
● Bauhof/Feuerwehr Die Aufstockung des Bauhof-Personals um 100 Prozent sowie die Anschaffung mehrerer Kommunalfahrzeuge tue der Gemeinde gut. Auch die Feuerwehr bekam ein neues Fahrzeug.
● Bürgerstammtisch Neben der rein informativen Bürgerversammlung gibt es regelmäßig auch sogenannte Bürgerstammtische, um einzelne Themen herauszugreifen und direkt mit den Betroffenen zu besprechen. ● Schule Die Schulhofsanierung stand ursprünglich nicht auf der Todo-Liste. Zwischenzeitlich fand jedoch bereits die Einweihung des neu gestalteten Schulhofs statt. Auch im Innenbereich hat sich viel verändert: Viele Räume haben bereits einen neuen Anstrich erhalten, das technische Equipment wurde aufgestockt. Während der Schulzeit wird nun eine Mittagsbetreuung angeboten, in den Ferien eine Ferienbetreuung.
● Dorfmitte Mit dem Kauf des Dorfladens und des dahinterliegenden Wohnhauses im Jahr 2015 wurden bereits erste Schritte hin zu einer neuen Dorfmitte unternommen.
Was hat nicht so gut geklappt?
● Bauhof „Mit dem Neubau des Bauhofes im Gewerbegebiet drehen wir eine Ehrenrunde“, erklärt Richter und fügt hinzu, warum der Neubau zunächst einmal verschoben wird: „Wir sind einfach nicht gewillt, so viel Geld auszugeben.“Die Ausschreibungsergebnisse lagen 35 Prozent über den kalkulierten Kosten.
● Bahnhof Das Aufenthaltshäuschen sowie die Fahrradständer am Bahnhof sind ein leidiges Thema, das bereits sehr lange auf der
Agenda steht. Da es sich beim Standort jedoch um
Grund der Deutschen Bahn handelt, sei es schwierig, die Ansprechpartner ausfindig zu machen.
● Hochwasser Der Hochwasserschutz war ein extrem „zähes Thema“, das bereits 2008 begonnen hat. „Wünschenswert wäre gewesen, dass es schneller geht“, resümiert Richter, wohlwissend, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt. Die Planungen vom Wasserwirtschaftsamt liegen vor, die Umsetzung soll zwischen Mai 2018 und Oktober 2018 erfolgen. Allerdings gibt es bis zum Baubeginn noch einige Steine aus dem Weg zu räumen.
Was sind die größten Herausforderungen?
● Straßen Mittlerweile gibt es einen Renovierungs- und SanierungsZeitplan. Zunächst sollen die Straßen instandgesetzt werden, die auf der Bewertungsskala in der Mitte liegen. Langfristig betrachtet werden auch Sanierungen anstehen.
● Dorfmitte Die Planungen zur Dorfmitte sind angestoßen und gehen voran, doch Zeitdruck herrscht – ähnlich wie beim Bauhof – nicht. „Wir freuen uns über die Aufnahme ins Projekt ‚Marktplatz der Generationen‘ und versuchen nun noch, ins Projekt der Städtebauförderung aufgenommen zu werden“, erklärt Richter.
● Turnhalle Die Schulturnhalle ist für ihren ureigenen Zweck in Ordnung. Allerdings wird sie zunehmend von den Ortsvereinen genutzt, dafür ist die Anlage nicht ausgelegt. Auch wäre eine Vergrößerung der Nutzfläche wünschenswert: „Die Außenlinie des Volleyballfeldes ist die Wand“, erklärt Richter. Auch für die Tischtennisspieler ist zu wenig Platz.