Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Hausaufgaben für Mama
Schulanfang Das sollten Eltern wissen, die jetzt ganz schnell viel Schulbedarf besorgen müssen
Landkreis Augsburg Wenn die Kinder wieder in der Schule sind, haben viele Eltern erst mal Hausaufgaben. Mit der gerade erhaltenen Materialliste in der Hand müssen sie nun schnell die passenden Hefte und Stifte zusammensuchen. Da müssen es bei manchem Lehrer Holzstifte einer ganz bestimmten Marke sein oder eine Plastiktafel – doch wo gibt es die überhaupt? Und was ist eigentlich eine Jurismappe? Ist die nur im Fachgeschäft zu finden oder auch im Drogeriemarkt? Und wie teuer wird das eigentlich?
Mutter Heike Bissinger aus Horgau hatte da mehr Glück. Für ihre Tochter, die jetzt in die zweite Klasse gekommen ist, hat sie eine Liste mit den Materialien für den Unterricht schon während der Sommerferien erhalten und konnte immer wieder mal etwas besorgen. Ihre Tochter benötigt vor allem verschiedene Hefte, bunte Umschläge und einen Füller. 35 Euro habe sie gezahlt und fast alles gefunden. Nur ein spezielles Heft müsse sie noch kaufen, denn das gab es in dem Spielzeugladen nicht. Eigentlich, so sagt Heike Bissinger, gehe sie in Schreiwarengeschäfte, doch dieses Mal war sie ohnehin in dem Spielzeuggeschäft. Zufrieden sei sie hier trotzdem gewesen, ein Mitarbeiter habe ihr geholfen und innerhalb fünf Minuten alles zusammengesucht.
Auch Cathrine Tripbacher aus Gersthofen hat das Glück, früh genug eine Liste bekommen zu haben. Für die Schule habe sie nun endlich alles gefunden. Obwohl die Hefte und Umschläge von einem Lehrer für die komplette Klasse bestellt und von den Eltern erst nachträglich bezahlt werden, hat sie schon 150 Euro ausgegeben. Mit dabei ist auch eine Schultüte, da ihr Kind in die erste Klasse kommt. Einen Malkasten, Holzstifte einer bestimmten Marke, Sportsachen und Weiteres seien dabei. In der Schultüte befinde sich nicht nur Süßes, sondern unter anderem auch ein Schlüsselanhänger, ein Duschgel und Hörspiel-CDs. Immer wieder mal habe sie etwas für die Tüte mitgenommen, wenn sie etwas gesehen hat, sagt sie. Die anderen Schulsachen habe sie allerdings in einem Spielzeugladen gekauft, da sie eine Plastiktafel gebraucht habe und nicht wusste, wo sie so etwas findet.
Kunden, die direkt im Schreibwarengeschäft einkaufen, verbrächten etwa zehn Minuten bei ihr, schätzt Gerda Drüssler, Inhaberin des Gersthofer Schreibwarengeschäfts Nettel. Ein Service bei ihr: Die Eltern geben den Angestellten die Liste mit dem benötigten Material und haben dann eigentlich auch schon alles.
Das muss auch im Fachgeschäft nicht teuer sein: Für einen Malkasten, eine Mappe, ein Mäppchen und Weiteres für einen Erstklässler kommt Gerda Drüssler auf genau 32,25 Euro. Ersatzhefte und neue Bleistifte kommen dann im Laufe des Jahres noch dazu. Und mehr werde das eigentlich in den folgenden Jahren nicht mehr, eher sogar weniger, denn Dinge wie Malkästen könnten länger genutzt werden. Zusätzlich kommen dann natürlich noch die Sportsachen und der Schulranzen mit Mäppchen und Weiterem im Set. Zusammen kann das an die 250 Euro kosten.
Dass viele Eltern mittlerweile den Schulbedarf in Spielzeuggeschäften oder Drogeriemärkten kaufen, ist Drüssler bereits aufgefallen. Jedes Jahr gehen ihr Kunden verloren. Sie glaubt jedoch an ihr Konzept von Qualität und Beratung. Das werde von den Eltern weiter geschätzt. Immerhin muss bei ihr nicht verzweifelt in Stapeln gewühlt werden.
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