Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Familienunternehmen in dritter Generation
Den Einstieg ins Familienunternehmen begann Albert Uhl mit einer kleinen Revolution. Als er im Oktober 1992 den Bestattungsdienst seines Vaters übernahm, investierte er als erstes in einen Friedhofsbagger. „Bis dahin haben wir jedes Grab per Hand ausgehoben und wieder zugeschaufelt“, erinnert sich Albert Uhl. Dass die Anschaffung unverzichtbar war, stellte das Team jedoch schnell fest. Das Asbach-Bäumenheimer Bestattungsunternehmen war für immer mehr Sterbefälle in den umliegenden Gemeinden zuständig. Auf den ersten Bagger folgte ein zweiter.
Vieles hat sich verändert, seitdem Otto Uhl Senior den Bestattungsdienst 1967 gründete. Sohn Albert erinnert sich noch gut an seinen Vater, der immer mehr Aufgaben bei Sterbefällen im Ort übernahm und 1967 schließlich seinen eigenen Bestattungsdienst gründete. Albert Uhl half zwar regelmäßig im Unternehmen aus, schlug beruflich als Ingenieur aber zunächst einen anderen Weg ein. Erst als der Vater Anfang der neunziger Jahre schwer krank wurde, übernahm Albert Uhl mit Ehefrau Dorothea den Betrieb. „Wir haben lange darüber nachgedacht, aber wir wollten, dass es weitergeht.“Nun ist das Ehepaar selbst schon in die Rollen der Seniorchefs geschlüpft. Sohn Mathias und Schwiegertochter Bianca sind in dritter Generation im Bestattungsdienst tätig. Nachdem Mathias Uhl in den Bestattungsdienst einstieg und eine Ausbildung zum „Geprüften Bestatter“absolvierte, stemmte die Familie ein Großprojekt: Sie rissen die letzten verbliebenen Gebäude des ehemaligen Bauernhofes ab und investierten in einen gut 500 Quadratmeter großen Neubau. Dieser grenzt nun an das Wohnhaus an und ermöglicht separate Büroräume. Im Anbau befinden sich außerdem Garagen, Lagerräume, ein Hygieneraum, ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter und ein Abschiedsraum für Trauernde.
Dieser lag Juniorchef Mathias Uhl besonders am Herzen: „Wenn ein geliebter Mensch stirbt, möchten sich die Hinterbliebenen so persönlich wie möglich und in aller Ruhe verabschieden“, sagt der 29-Jährige. Der dezent stilvoll eingerichtete Raum gibt ihnen diese Möglichkeit. Die Hinterbliebenen können dort auch Trauerfeiern im kleinen Rahmen abhalten. Mathias Uhl ist es wichtig, auf die Wünsche der Angehörigen zu reagieren und sie bei der Umsetzung ihrer Vorstellungen zu unterstützen. Darauf legt auch Ehefrau Bianca großen Wert. Sie arbeitet mittlerweile im Büro des Bestattungsdienstes. Trotz der neuen Technik und den neuen Räumen gibt es auch etwas, das seit 50 Jahren gleichgeblieben ist: Sowohl die Senior-, als auch die Juniorchefs kümmern sich persönlich um die Trauerfeiern und innerhalb der Belegschaft springt jeder für den anderen ein. Daran hält die Familie Uhl fest – über Generationen hinweg. Wer sich selbst einen Eindruck davon machen möchte, ist herzlichst zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 17. September, ab 14.30 Uhr in die Römerstraße 45 nach Asbach-Bäumenheim eingeladen. pm