Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schule bleibt nach Panne Baustelle
Neubau Nach Mängeln beim Estrich sollen Schüler jetzt im Januar einziehen
Gersthofen Eigentlich sollte die neue Gersthofer Mittelschule schon zum Schuljahresbeginn ihren Betrieb aufnehmen – aber die Schüler werden, wie berichtet, voraussichtlich noch bis zum Jahresende im Altbau unterrichtet. Grund sind Verzögerungen bei den Bauarbeiten.
„Wir hatten uns schon von Haus aus einen sportlichen Zeitplan für die Bauarbeiten gesetzt, bei dem es keine Puffer gab“, erklärt Bürgermeister Michael Wörle im Gespräch mit unserer Zeitung. Von vorneherein sei klar gewesen, dass der eine oder andere Fachraum dann noch nicht zur Verfügung gestanden hätte. Und auch einige Abnahmen hätten dann erst erfolgen sollen. „Zum Beispiel hätte die Schule auch schon in Betrieb gehen können, auch wenn die Heizungssteuerung noch nicht abgenommen worden oder noch nicht voll betriebsfähig gewesen wäre.“Im September sei nicht mit einer solchen Kälte zu rechnen, dass geheizt werden müsse. „Der Unterricht hätte aber trotz solcher kleinerer Unzulänglichkeiten stattfinden können.“
Hauptursache für die viermonatige Verzögerung sei nun aber der Estrich gewesen. „Es gab Probleme, weil es sehr lange gebraucht hat mit der Trocknung, und dadurch gerieten auch die folgenden Gewerke, beispielsweise die Verlegung der Bodenbeläge oder Fliesen sowie die Elektroinstallation in Verzug“, erklärt Wörle. So habe erst ein Gutachten beauftragt werden müssen, das die erforderlichen Nachbesserungen feststellte. „Wir haben so lange wie möglich versucht, den Einzugstermin zu halten.“Im Juli hatte die Bauverwaltung im Bauausschuss schon darauf hingewiesen, dass es zu Verzögerungen kommen könnte. Allerdings war damals von etwa höchstens vier Wochen die Rede gewesen.
„Mitte August haben wir dann verwaltungsintern den Umzugstermin auf Januar festgelegt“, so der Bürgermeister weiter. Schulleiterin Sigrid Puschner sei dabei eingebunden gewesen und habe ihr Lehrerkollegium informiert, und dann später auch die Eltern.
Gegenüber den Handwerkerfirmen haben die Stadtverwaltung beziehungsweise die beauftragten Projektsteuerer von der Apleona Bauperformance GmbH, allerdings aus strategischen Gründen, bis eine Wo- che vor Schulbeginn am alten Eröffnungstermin festgehalten. „Denn sonst hätten die Firmen wohl ihre Mitarbeiter in die Ferien geschickt und dann wäre zusätzlich mehrere Wochen nichts gegangen“, so Wörle weiter.
So soll nun ununterbrochen an der Vollendung des Schulneubaus gearbeitet werden. Was die Bauarbeiten betrifft, werde man, davon geht der Bürgermeister jetzt aus, schon Mitte November fertig sein. Dies sei auch von den Projektsteuerern mit den betroffenen Firmen so abgestimmt.
„Aber anders als beim ursprünglichen Eröffnungstermin haben wir uns jetzt einen Puffer gegeben. So können vor dem Umzug der Schüler im Januar alle erforderlichen Abnahmen noch erledigt werden“, erklärt Wörle. Und spätestens in den Weihnachtsferien könne der Umzug stattfinden. Die Verzögerungen haben wohl keinen Einfluss auf die der Außenanlagen. „Diese sollen nach wie vor zum Schulbeginn 2018 fertiggestellt sein.“Wichtig sei, dass Gersthofen am Ende eine architektonisch-gestalterische Schule bekomme, die ihresgleichen suche. „Momentan haben die Kinder ja keine schlechteren Unterrichtsbedingungen als im letzten Schuljahr“, so Wörle. Trotz der längeren Bauzeit werde die mit 33 Millionen Euro veranschlagte Mittelschule nach heutigem Stand rund 500000 Euro billiger kommen als erwartet.