Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spekulationen um eine Absage
Kreisliga Augsburg Vor dem Derby TSV Diedorf gegen TSV Zusmarshausen gibt es Unstimmigkeiten. Die Urlaubssaison schwächt die Mannschaften
Landkreis Augsburg Das Wetter am kommenden Wochenende soll unbeständig werden. Trotzdem muss die Kreisliga Augsburg wieder ran. Die Wetterprognose könnte dem urlaubsgeschwächten TSV Diedorf allerdings in die Hände spielen. Zusmarshausens Trainer wittert Taktik, falls eine Absage erfolgen sollte. Für die anderen Mannschaften steht derweil außer Frage, dass sie spielen wollen.
● TSV Diedorf – TSV Zusmarshau sen. Beide Mannschaften haben zuletzt dreimal hintereinander unentschieden gespielt. Zusmarshausen hat aber noch kein Spiel verloren, während die Diedorfer noch auf den ersten Sieg warten. Die Gastgeber haben allerdings ein großes Problem. „Aktuell geben sich die Urlauber die Klinke in die Hand“, erklärt Trainer Jürgen Fuchs. Sein Kader sei aktuell geschwächt, und die Mannschaft könne nicht so spielen, wie sie in der Vorbereitung trainiert habe. Auch bei der Partie gegen Wehringen sei das ein Problem gewesen, sagt der Trainer. Trotzdem konnte Diedorf ein Unentschieden erkämpfen. „Mit dem Punkt bin ich zufrieden“, erklärt Fuchs. Gegen Tabellenführer Zusmarshausen will Fuchs jetzt Punkte gutmachen. „Warum sollten wir nicht die Ersten sein, die ihnen eine Niederlage zufügen?“Allerdings ist er sich noch nicht ganz sicher, ob das Spiel stattfinden kann. „Wir müssen das Wetter abwarten“, so Trainer Jürgen Fuchs.
Auch Trainer Christoph Kehrle hat Zweifel daran, dass das Spiel in Diedorf stattfindet. Allerdings ist für eine etwaige Absage in seinen Augen nicht das Wetter, sondern Taktik verantwortlich. Jürgen Fuchs habe bei seinem Verein schon angefragt, ob es möglich wäre, das Spiel zu verschieben. Zu viele Urlauber, so die Begründung. Zusmarshausen lehnte ab, weil Diedorf schon letzte Saison abgesagt hat. „Wir haben auch nichts zu verschenken“, betont Kehrle. Diedorf habe einmal in der Saison die Möglichkeit, die Partie ohne Angabe von Gründen abzusagen, erklärt Kehrle.
● TSV Dinkelscherben – TSV Göggin gen Am letzten Wochenende kas- sierte der TSV Dinkelscherben in Westheim schon in der 23. Minute eine Gelb-Rote Karte. Trotzdem ging Trainer Manuel Degendorfer mit einem guten Gefühl aus der Partie. „Ich bin mit der Leistung meiner Spieler absolut zufrieden. Wir haben auch in Unterzahl keine Chance zugelassen.“Er glaubt schon, dass mehr drin gewesen wäre. „Tore schießen wir eigentlich immer, in Unterzahl ist das aber eher schwierig“, erklärt Degendorfer. Im Heimspiel gegen den TSV Göggingen will er jetzt unbedingt die drei Punkte holen, die seinem Team gegen Westheim verwehrt geblieben sind. Das gute Gefühl ist auf jeden Fall noch da. „Wir haben diese Woche super trainiert.“
● TSV Leitershofen – SV Türkgücü Königsbrunn Der TSV Leitershofen hat ein ähnliches Problem wie viele der anderen Mannschaften in der Kreisliga: Aktuell fehlen die Spieler. Zusätzlich zu den Urlaubern muss das Team drei Langzeitverletzte ausgleichen. „Wir müssen diese Phase überstehen und danach wieder angreifen“, sagt Trainer KarlHeinz Pecher. Er gibt allerdings offen zu: „Es ärgert mich schon, dass man nie mit einer eingespielten Mannschaft auftreten kann.“Am Sonntag sieht Pecher sich und sein Team als „klare Außenseiter“. Der SV Türkgücü Königsbrunn sei eigentlich eine Bezirksligamannschaft, „wenn man sich die individuellen Spieler anschaut“. Allerdings weiß er auch: „Wenn man nichts zu verlieren hat, wird man automatisch stärker.“
● SSV Anhausen – SpVgg Westheim Westheims Trainer Oliver Haberkorn ist sehr zufrieden: „Wir haben bisher gute Leistungen gezeigt und wollen die natürlich auch gegen Anhausen fortführen.“Er kenne die gegnerische Mannschaft, und das Spiel sei eine Art Derby. „Es wird sicherlich heiß“, betont Haberkorn. „Anhausen wird sich hinten reinstellen und über lange Bälle nach vorne kommen, da müssen wir entsprechend reagieren“, spekuliert er. Um drei Punkte zu holen, muss Westheim konsequenter in Richtung Tor unterwegs sein als am vergangenen Wochenende. Trotz Überzahl konnte die Mannschaft gegen Dinkelscherben kein Tor schießen. „Wir haben nicht clever genug gespielt“, so Haberkorn.
Der SSV Anhausen wird locker auf dem Feld stehen. „Jeder Punkt, den wir gegen Westheim holen, ist ein großes Plus für uns“, betont Trainer Josef Guggenberger. „Die SpVgg ist Favorit, und wir haben absolut nichts zu verlieren.“Trotzdem würde man gerne an den letzten Erfolg gegen Schwabegg anknüpfen. Das Ergebnis eines vor allem aus Schwabegger Sicht tragischen Spieles lautete 3:0. „Zweimal kam der Krankenwagen in den ersten 20 Minuten. So etwas habe ich noch erlebt“, gesteht Guggenberger. Ein Spiel kam dadurch erst in Halbzeit zwei zustande. Die ging dann aber eindeutig an Anhausen.