Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Volksfest: Kinder freuen sich, Aussteller warten
Besucher Am Kindernachmittag haben die Kleinen Vorrang. Für wen auf dem Volksfest aber nicht alles gut läuft
Neusäß Die neunjährige Alina freut sich auf die Fahrgeschäfte: „Ich würde am liebsten alles fahren“, sagt sie. Sie ist mit ihrer Mutter Melanie Scholz am Mittwoch zum Kindernachmittag auf das Neusässer Volksfest gekommen. An diesem Tag besteht die Möglichkeit, günstiger zu essen und zu trinken und die Fahrtgeschäfte zu reduzierten Preisen zu nutzen. Außerdem trat gestern die Band Rodscha aus Kambotscha und Tom Palme auf, die durch das Fliegerlied bekannt geworden ist.
Im Moment ist Halbzeit auf dem Volksfest, das noch bis nächsten Sonntag läuft. Margit Endres von der Stadtverwaltung zieht bereits ein kleines Zwischenfazit: „Am Wochenende war einiges los, das Bierzelt war gut ausgelastet.“Unter der Woche sei es immer etwas schwieriger, vor allem wenn das Wetter nicht mitspiele.
Mehr Besucher kämen üblicherweise zum Kindernachmittag wie auch zum Seniorennachmittag am heutigen Donnerstag. Dabei tritt unter anderem die Stadtkapelle Neusäß auf. Ob bis zum jetzigen Zeitpunkt mehr oder weniger Besucher als letztes Jahr auf dem Volksfest waren, könne sie jedoch noch nicht sagen: „Abgerechnet wird am Schluss.“
Schausteller Alexander Sonntag vom Fahrgeschäft „Bavaria Dance“ist mit der bisherigen Bilanz jedenfalls nicht zufrieden. Am Wochenende sei der Zulauf zwar normal, aber: „Am Dienstag kamen über den ganzen Tag verteilt vielleicht etwas über 100 Leute“, erzählt er. Und fügt hinzu: „Montag und Dienstag kann man hier fast vergessen.“Es lohne sich kaum noch, während der Woche aufzumachen. Tatsächlich hatte der zuständige Kulturausschuss vor zwei Jahren überlegt, an diesen Tagen das Volksfest stillzulegen, die Idee dann aber wieder verworfen.
Sonntag ist enttäuscht darüber, dass sich die Stadt nicht mal etwas Besonderes einfallen lasse, denn ohne Aktionen kämen kaum noch Besucher. Er selbst habe schon gehandelt: So habe er die Preise gesenkt, aber irgendwann sei dort auch eine Untergrenze erreicht: „Wir müssen ja auch noch von etwas leben.“
Und ohne größere Unterstützung der Stadt seien die Schausteller aufgeschmissen. In Gersthofen zum Beispiel überlege sich die Stadt immer etwas, um mehr Besucher auf den Festplatz zu locken, „da geht dann auch mehr“. Er ist überzeugt: „Die Leute wollen einfach etwas geboten bekommen.“
In Neusäß scheint jedoch auch das nicht zu ziehen. So musste der für Dienstag im Bierzelt geplante „Gaudi-Fünfkampf“abgesagt werden, weil sich zu wenige Mannschaften angemeldet haben.
Diese Probleme interessieren den dreijährigen Julian, der mit seiner Mutter gekommen ist, erst einmal nicht. Ihm ist die Vorfreude auf den Nachmittag anzumerken: „Ich will Kinderkarussell fahren“, erzählt er mit einem strahlenden Lächeln.
O
Politik Zu einer Bürgersprechstunde sind die beiden SPD Landtagsabge ordneten Harald Güller und Herbert Woer lein am heutigen Donnerstag, 21. Sep tember, von 17 bis 18.30 Uhr im Festzelt Binswanger & Kempter anzutreffen.