Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Verzögerung beim Erlinger Baugebiet möglich
Wohnen Planer befürchtet, dass Erschließung umso teurer wird, je mehr die Gemeinde aufs Tempo drückt. Meitingen will den Firmen also „Luft lassen“. Die Auswirkungen sind unklar
Meitingen Mit der Erschließung des neuen Baugebiets in Erlingen wolle man „zügig anfangen“und „gleich ausschreiben“, so Bürgermeister Michael Higl voller Schwung in der jüngsten Sitzung des Meitinger Planungsund Werksausschusses. Doch Planer Josef Tremel hatte Bedenken. Je mehr die Gemeinde auf das Tempo drücke, desto teurer werde die Erschließung, so die Befürchtung des Planers, denn: Die Kapazitäten der Baufirmen seien derzeit „ziemlich am Ende“. Je schneller die Gemeinde die Erschließung haben wolle, desto mehr werde sie dafür bezahlen müssen, meinte Tremel. Günstiger sei, den Firmen große Zeitspannen bei der Umsetzung der Erschließung einzuräumen. Schließlich sei der Preis der Erschließung auch für die Bauwilligen eine wichtige Frage. Der Bürgermeister folgerte: „Wir müssen also eine gewisse Luft lassen.“
Ob die Erschließung wie zunächst geplant im Herbst noch umgesetzt werden kann, bleibt demnach abzuwarten. Ob nächstes Jahr, wie von Higl angekündigt, in Erlingen gebaut werden kann, ist ebenso ungewiss. Achim Zwick von der Gemeindeverwaltung meinte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, man könne dazu keine Versprechungen abgeben. Ziel sei aber, die Erschließungsarbeiten bis Mitte nächsten Jahres fertigzustellen.
Im Baugebiet Bahnfeld III wird es 43 Bauplätze geben. Bereits im Oktober soll für alle Bauwerber ein Beratungsgespräch zum Thema „Energie“stattfinden, kündigte der Bürgermeister an. Planer Josef Tremel stellte im Ausschuss dann das Erschließungskonzept vor, das einstimmig abgesegnet wurde. Laut Tremel handelt es sich bei Straßenführung und Stellplätzen um ein „Äquivalent des vorherigen Bauabschnitts“. Bei der Entwässerung der Straßen werde man auf Rigolen zurückgreifen, denn bei einem Grundwasserstand von zwei bis vier Metern seien Sickerschächte nicht möglich und Mulden würden zu viel Fläche verbrauchen, erläuterte er. Beim Entwässerungskanal werde eine Hebeanlage nötig, die das Wasser um zweieinhalb Meter hinaufpumpt. Das Aushubmaterial aus diesem Baugebiet werde man in den dort nötigen Lärmschutzwall verbauen. Die Straßen sollen – bis auf die Deckschicht – komplett hergestellt werden. „Wir wollen schließlich im Winter nicht im Matsch stehen“, betonte Higl diese Abkehr von der bisherigen Vorgehensweise in Meitinger Baugebieten.
Die Kosten der Erschließung bezifferte Tremel auf rund 1,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind der Straßenbau, der Schmutzwasserkanal und die Wasserleitung. Das seien Erschließungskosten von 56 Euro pro Quadratmeter.