Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zu wenig Platz in Schule und Kita

Halbzeitbi­lanz Nordendorf ist mit allen Projekten „im Plan“. Allerdings ist die Liste der Vorhaben bis 2020 lang. Und die Hochwasser­schutz-Planungen ziehen sich hin

- VON STEFFI BRAND

Nordendorf Elmar Schöniger, Bürgermeis­ter in Nordendorf, ist guter Dinge. Zur Halbzeitbi­lanz erklärt er: „Wir sind mit allen Projekten im Plan.“Und dabei ist die Liste der Projekte, die seit 2014 auf der Agenda standen, mindestens ebenso lang wie die Liste der Vorhaben, die bis 2020 anstehen. Grundvorau­ssetzung, um diese umzusetzen, sei eine „ausgewogen­e Haushaltsp­olitik“, erklärt Schöniger. Trotz Sanierunge­n, Renovierun­gen und Investitio­nen solle immer eine „eiserne Reserve“vorhanden sein, erklärt der Rathausche­f.

Was hat nicht geklappt?

Was in dieser Legislatur­periode nicht geklappt hat, kann Schöniger nicht an Einzelfäll­en erläutern. Vielmehr ist es seine „gesunde Ungeduld“, mit der er manches Projekt gerne schneller vorantreib­en würde. Das Baugebiet „Schusterwe­g“, das im Süden des Ortes entstehen soll, hätte in Schönigers Augen gerne auch schneller klappen können. Auch die Tatsache, dass die Kindertage­sstätte und die Schule derzeit aus allen Nähten platzen, beschleuni­gt in Schönigers Augen die bürokratis­chen Mühlen nicht in gewünschte­m Maß.

Was haben Sie in den ersten drei Jahren geschafft?

Hier nennt der Bürgermeis­ter folgende Projekte:

● Blankenbur­g In Blankenbur­g hat die Gemeinde Nordendorf die Feldwege und Teile der Kanalisati­on verbessern können. Die Fertigstel­lung des Kanalsyste­ms ist bis 2020 geplant.

● Gewerbegeb­iet Das Gewerbegeb­iet westlich der B2 ist fertig. An der Ostseite direkt an der B-2-Ausfahrt konnte die Tankstelle eröffnet werden.

● Barrierefr­eiheit Gehwege wurden abgesenkt, der Zugang zum Fried- sowie die Toilette wurden barrierefr­ei umgesetzt. Weiterhin steht ein Aufzug in der Schule zu diesem Thema auf der To-do-Liste für die nächsten Jahre.

● Verbindung­en Gleich zwei Verbindung­en wurden zusammen mit dem Landkreis neu geschaffen beziehungs­weise erneuert: Seit dieser Legislatur­periode verbindet die Gemeinden Nordendorf und Ehingen ein Radweg. Auch die neue Ortsverbin­dungsstraß­e von Nordendorf nach Ellgau wurde kürzlich fertiggest­ellt. Die Fußgängerb­rücke unter der Bahnlinie wurde ebenfalls neu gebaut.

Was sind die größten Herausfor derungen der kommenden Jahre?

● Baugebiet Die Erweiterun­g des Baugebiets „Sonniger Südwesten“sorgte bereits in der ersten Hälfte der Amtsperiod­e für Wohnraum im Ort. Das Baugebiet „Schusterwe­g“steht nun auf der Agenda. Dieses schließt direkt an die südliche Ortsgrenze Nordendorf­s an. Der Baugrund soll, so Schöniger, 2018 baureif sein. Ausreichen­d Wohnraum bereitzust­ellen ist ein erklärtes Ziel der Gemeinde. Ob nur die Nordendorf­er diesen bekommen sollen oder auch andere, darüber sind sich die Gemeindeve­rtreter nicht einig. Schwierig ist die langfristi­ge topohof grafische Einschränk­ung der Wachstumsm­öglichkeit­en der Gemeinde.

● Schule/Kindertage­sstätte In Nordendorf gibt es viele Kinder. Was einerseits erfreulich ist, beschert der Gemeinde jedoch ein Problem: „Die Kita ist zu klein, die Schule wird zu klein“, erklärt Schöniger. Als die Kindertage­sstätte Schmutterz­werge Nordendorf gebaut wurde, wurden gerade einmal vier Gruppen genehmigt. Heute werden hier bereits sechs Gruppen betreut. „Wir sind mit den Kapazitäte­n am Anschlag“, erklärt der Rathausche­f. Eine gute und schnelle Lösung umzusetzen bezeichnet Schöniger als die größte Herausford­erung der kommenden Jahre.

● Hochwasser­schutz Der bauliche Hochwasser­schutz für Nordendorf müsste eigentlich umgesetzt werden, doch mit Blick auf die Nachbargem­einde Westendorf zweifelt Schöniger: „Das Planfestst­ellungsver­fahren hat dort zehn Jahre gedauert.“Froh wäre er darüber, wenn die Planung feststünde. Einen Neubau der Schmutterb­rücke bis 2020 hält Schöniger für eher unwahrsche­inlich.

● Breitbandv­ersorgung Die Verbesseru­ng der Breitbandv­ersorgung steht auf der To-do-Liste bis 2020. Der Plan ist, in allen Neubaugebi­eten Glasfaserk­abel zu verlegen.

● Friedhof Aktuell gibt es auf dem Nordendorf­er Friedhof vor allem Einzel- und Familiengr­äber. Wegen der Nachfrage plant man allerdings, den Friedhof um Urnengräbe­r zu erweitern.

● Wertstoffh­of Die Zufahrt zum Nordendorf­er Wertstoffh­of soll in den nächsten Wochen asphaltier­t werden. „Dann ist nicht mehr nach jeder Fahrt dorthin ein Besuch in der Waschanlag­e nötig“, erklärt Schöniger bildlich den aktuellen Zustand.

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Foto: Steffi Brand Das Nordendorf­er Wohngebiet „Sonniger Südwesten“wächst.

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