Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wenn’s läuft, dann läuft’s
Fußball Nachlese Warum man beim SV Cosmos Aystetten und beim TSV Gersthofen trotzdem keine Zielkorrektur vornimmt. Beim TSV Neusäß gibt es einen neuen Co-Trainer
Landkreis Es sah gar nicht so schlimm aus, als Benjamin Sakrak im Dienstagstraining auf die Schulter gefallen war, doch dann wurden die Schmerzen doch größer. „Er wollte zwar spielen, aber das hätte keinen Sinn gemacht“, erklärt Marco Lö ring, der Trainer des SV Cosmos Aystetten, diese Vorsichtsmaßnahme. Obwohl mit Emre und Sa met Kurt bereits zwei Defensivkräfte ausfielen.
„Wir haben in der kommenden Woche zwei Spiele“, hofft er, dass der 21-jährige Abwehrrecke für die beiden anstehenden Auswärtspartien wieder fit ist. „Ein Glücksfall, dass wir Benni überhaupt noch bekommen haben“, sagt Löring.
Gegen die SpVgg Kaufbeuren bildeten Xhevalin Berisha und Raif Kurt die Innenverteidigung, Dejan Mijai lovic führte als tief stehen der Sechser Regie. „Mein Kaufbeurer Kollege und ich haben die SpVgg aktiver erwartet“, zeigte sich Löring erstaunt, wie viel Spielanteile seine Mannschaft verbuchen konnte, wie viele Räume es gab. Weil man teilweise zu umständlich agierte und falsche Entscheidungen getroffen habe, musste man bis zur vorletzten Minute warten, ehe Kapitän Thomas Hanselka seine Farben mit dem 2:1-Siegtreffer in den Freudentaumel schoss. „Nicht mit dem Kopf, sondern mit der Innenseite des linken Fußes. Das trainieren wir immer“, hat Löring gut lachen.
Immerhin steht der Aufsteiger in der Landesliga nach dem sechsten Spiel ohne Niederlage (fünf Siege, ein Unentschieden) auf dem vierten Tabellenplatz. „Hut ab, was wir hier abfackeln“, ist der Coach stolz auf seine Mannen. Nach wie vor sei der Klassenerhalt jedoch das primäre Ziel. „Da lasse ich mich nicht locken“, so Löring, „wir müssen schließlich auch schauen, wo wir herkommen.“Und außerdem: Die schwierigen Aufgaben kommen erst noch. Am Samstag und Dienstag muss der SV Cosmos Aystetten zweimal auswärts ran. Beim SV Egg an der Günz und beim ehemaligen Bayernligisten TSV Aindling. Deshalb auch die Vorsichtsmaßnahme.
Beim TSV Gersthofen spielt man den glänzenden Saisonstart mit zehn Siegen aus den ersten zehn Spielen noch immer gewaltig herunter. „Es waren zwei Geschenke dabei“, konstatierte Abteilungsleiter Klaus As sum nach dem 3:1-Sieg beim TSV Rain II. Doch man muss auch in Rain erst einmal gewinnen. Die Regionalliga-Reserve ist immerhin Tabellenvierter der Bezirksliga Nord. „Es ist sehr schön, da oben zu stehen“, sagt Assum. Wer nach einem Drittel der Saison noch keinen einzigen Zähler abgegeben hat, muss sich allerdings langsam aber sicher mit dem Thema Aufstieg beschäftigen. Trainer Eddi Keil will davon überhaupt nichts wissen: „Darüber können wir am 25. Spieltag reden. Vorher nehme ich dieses Wort nicht in den Mund. Es sind noch 60 Punkte zu vergeben“, sagt er. „Wir haben Rain nicht an die Wand gespielt und die ersten beiden Tore haben sie uns geschenkt. Es kommt halt gerade alles zu unseren Gunsten zusammen.“Dem Spitzenspiel gegen den Topfavoriten VfR Neuburg am kommenden Samstag kann der TSV Gersthofen mit satten fünf Punkten jedenfalls gelassen entgegensehen.
Nach dem Schlusspfiff war die Gefühlslage der Kicker des TSV Neu säß wie schon oft in dieser Saison: Niedergeschlagen, mit der Erkenntnis, man hätte nicht verlieren müssen. „Klar, man hätte einen Punkt holen können und auch die Moral hat gestimmt, aber es waren zu viele leichte Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben“, ärgerte sich Trainer Helmut Riedl über die 1:2-Niederlage beim 1. FC Sontho fen II. „Momentan sind Spieler, von denen man sich viel erhofft hat, leider nicht in Form.“
Seit der vergangenen Woche erhält Riedl Unterstützung von Erwin Er als Co-Trainer. Der hatte diese Funktion bereits unter Marco Löring erfolgreich inne. Momentan ist es in erster Linie seine Aufgabe, Spieler mit physischem Rückstand in Einzel- und Gruppentraining an die Anforderung Bezirksliga heranzuführen. „Gerade Tim Hofbauer oder Daniel Scherer lassen bei ihren Einsätzen deutlich erkennen, wie wichtig sie für die Mannschaft sind“, so Sportlicher Leiter Günther Hausmann. Seinen Einsatz in der Startelf gerechtfertigt habe auch der aus der Jugend gekommene Ismael Ahmed.