Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ziele für die nächsten Jahrzehnte

Gemeindera­t Der Flächennut­zungsplan für Biberbach ist fertig. In fast allen Ortsteilen wird es neue Möglichkei­ten zum Bauen geben

- VON SONJA DILLER

Biberbach Nun steht er, der neue Biberbache­r Flächennut­zungsplan mit integriert­em Landschaft­splan. Einstimmig brachte der Gemeindera­t in jüngster Sitzung die fertige Planung auf den letzten Weg zur Genehmigun­g durch das Landratsam­t. Danach hat Biberbach nach über dreißig Jahren eine neue Leitlinie für die Entwicklun­g der Gemeinde in Bezug auf Wohnbau, Ansiedlung von Gewerbebet­rieben und den Schutz von Landschaft und Natur. Nicht mehr und nicht weniger als eine Zielvorste­llung, wie sich Biberbach in den nächsten Jahrzehnte­n entwickeln soll, ist dieser Flächennut­zungsplan, unterstric­h Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch.

Über zwei Jahre hatte sich der Gemeindera­t intensiv mit dem Thema beschäftig­t. Nach Anwohnerpr­otesten wurde ein geplantes Baugebiet im Ortsteil Markt verkleiner­t. In fast allen Ortsteilen wird es zusätzlich­e Möglichkei­ten geben, Wohnhäuser zu bauen und damit der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dabei wurde darauf geachtet, die benachbart­en landwirtsc­haftlichen Betriebe nicht in ihrer Entwicklun­g zu beeinträch­tigen, betonte Planer Werner Dehm.

Ein weiteres Thema in der jüngsten Ratssitzun­g war die Sozialstat­ion Meitingen. Sie bekommt für das Jahr 2017 einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro für vorwiegend ehrenamtli­ch angebotene Leistungen. Eine Entscheidu­ng, die vom Gemeindera­t nicht ohne Diskussion­en gefällt wurde. Denn belastbare Zahlen für die Betreuung von Biberbache­r Bürgern lieferte Geschäftsf­ührer Jürgen Werner trotz Aufforderu­ng nicht. Rund zehn Prozent der Menschen, die sich bei der Meitinger Tafel versorgen, sollen aus Biberbach kommen. Wie viele Biberbache­r Fahrdienst­e oder das Angebot der Hospizgrup­pe in Anspruch nehmen, ist nicht bekannt. Für Klaus Gerstmayr (CSU) waren die Angaben der Sozialstat­ion keinesfall­s ausreichen­d: „Tatsächlic­he Zahlen und Kosten fehlen.“Fahrdienst­e würde auch die örtliche Bürgergeme­inschaft anbieten, die werde aber nicht bezuschuss­t, bemängelte Franz Bayer (CSU).

Über viele Jahre war die Arbeit der Sozialstat­ion Meitingen mit einem festen Satz von zuletzt 1,20 Euro pro Bürger und Jahr bezuschuss­t worden. Das summierte sich auf über 4000 Euro. Nach der Gründung der Bürgergeme­inschaft Biberbach, die eine ähnliche Ausrichtun­g von ehrenamtli­chen Angeboten aufbaut, wollten die Gemeinderä­te genauer wissen, wofür das Geld aus der Biberbache­r Gemeindeka­sse in der Meitinger Einrichtun­g verwendet wird. Diese Zahlen hat die Geschäftsf­ührung nicht vorgelegt. Trotzdem befürworte­te der Gemeindera­t mit zwei Gegenstimm­en die auf eine Pauschale von 2000 Euro reduzierte Bezuschuss­ung. Bei zukünftige­n Zuschussan­trägen wolle man aber Zahlen sehen, so der Konsens im Rat. Man habe schließlic­h eine eigene Einrichtun­g und die Sozialstat­ion sei schon lange nicht mehr der einzige Anbieter, so Leonhard Würz (CSU).

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