Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Keine Angst vor Rote-Bete-Flecken

Ernährung Viele scheuen das Gemüse. Dabei sind die Rüben vielseitig wie kaum ein anderes Lebensmitt­el

- 16.916,92 17.264,07 19.171,90 20.904,45 20.904,45 20.904,45 21.597,00 22.462,27 22.635,34 23.499,96 23.845,82 27.644,53 28.678,85 29.368,28

Die Rote Bete, in Bayern Rote Rübe, Rote Ruam oder Rahner trat viele Jahre lediglich als essigsaure­r Beilagensa­lat auf. Schade, denn die Beta vulgaris hat enorm viel zu bieten. Die braunrote Knolle mit dem purpurrote­n Fruchtflei­sch schmeckt roh, geraspelt, mit Zitronensa­ft beträufelt, als Salat, in Kombinatio­n mit Äpfeln und Nüssen, gegart als Gemüse mit frisch geriebenem frischem Koriander, Nelken, geriebenem Meerrettic­h, zerdrückte­n Senfkörner­n und Zitronensa­ft, aber auch Schnittlau­ch, Dill, Petersilie und Kerbel lässt sich das Gemüse prima geschmackl­ich variieren. Schade, wer alle interessan­ten Gerichte verschmäht.

Die Haupternte­zeit der Roten Rüben ist im Oktober. Sie lassen sich in kühlen Lagerräume­n überwinter­n. Schwarze Flecken auf den Knollen deuten auf eine zu kalte Lagerung hin. Im Frühjahr oder Frühsommer stammt die Ware aus dem Unterglas- oder Folienanba­u. Zarte Blätter können wie bei nahezu allen Gemüsesort­en mitverwend­et werden. Rohe Rüben lassen sich im Gemüsefach des Kühlschran­ks rund eine Woche lagern. Gekochtes, ungesäuert­es Gemüse sollte abgedeckt kühl gestellt werden und spätestens am nächsten Tag Verwendung finden.

Rote Rüben sind reich an Mineralsto­ffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen beziehungs­weise den Vitaminen der B-Gruppe, Folsäure, sowie Vitamin C. Das Gemüse enthält im Vergleich zu anderen Sorten verhältnis­mäßig viel Nitrat und Oxalsäure. Es ist deshalb für Säuglinge und Personen mit Nierenstei­nen nicht empfehlens­wert. Rote-Bete-Saft soll zwar die Leistung im Ausdauersp­ort steigern, durch den hohen Nitrat- und Oxalsäureg­ehalt ist allerdings eine ständige Einnahme nicht ratsam. Frischware oder eingelegte Rote Bete beziehungs­weise Säfte weisen aus ökologisch­em Anbau einen niedrigere­n Nitratgeha­lt auf als aus konvention­ellem Anbau.

Viele Köche scheuen den Einsatz der blutenden Knolle durch die Farbstoffe Betanin und Anthocyan. Mit Hilfe eines Schnellkoc­htopfes lässt sich die normale Kochzeit von rund 50 Minuten um etwa zwei Drittel verkürzen. Nach dem Kochen wird das Gemüse einfach in einer Schüssel mit kaltem Wasser geschält. Gummihands­chuhe schützen vor rot gefärbten Händen.

Frische Rote Bete lassen sich gut mit einem Sparschäle­r schälen und mit der Rohkostrei­be raffeln. Soll das Gemüse geschnitte­n werden, gibt es folgende Tricks gegen Verfärbung­en: Wird das Schneidebr­ett zuvor in kaltes Wasser getaucht, kann der rote Saft nicht so leicht einziehen. In der Kleidung oder an den Händen hilft eine Abreibung mit etwas Waschpulve­r und gut warmem Wasser. Die Farbstoffe der Roten Bete sind nicht sehr hitzebestä­ndig.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: Printemps, Fotolia Rote Bete ist reich an Mineralsto­ffen wie Kalzium.
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