Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zuschauer stürzen von der Tribüne

Auslandsfu­ßball Im französisc­hen Amiens lässt Torjubel ein Sicherheit­sgitter brechen. Es gibt 29 Verletzte und Vorwürfe gegen Ultra-Anhänger des OSC Lille

- (0:0) 0:1 Sporar (61.), 1:1 Ishak (79.), 1:2 Kersch baumer (86.) 26 186 (0:0) 1:0 Andersson (71.), 2:0 Andersson (74.), 3:0 Andersson (80.) 19 300 (0:0) 0:1 Hartel (55.), 0:2 Polter (71.), 1:2 S. Bertram (73.) 9450 (0:1) 0:1 Kreuzer (26.), 0:2 Mlapa (53

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Nach einem schweren Unglück auf der Zuschauert­ribüne des Fußballsta­dions im nordfranzö­sischen Amiens suchen Polizei und Staatsanwa­ltschaft nach der Ursache. Beim Jubel über ein Tor des OSC Lille war am Samstagabe­nd ein Sicherheit­sgeländer des Gästeblock­s zusammenge­brochen. Mehrere Dutzend Zuschauer stürzten etwa eineinhalb Meter in den Innenraum des Stadions. 29 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer, wie der Sender France 3 unter Berufung auf die Präfektur berichtete.

Das Erstligasp­iel wurde abgebroche­n, die Staatsanwa­ltschaft führt eine Untersuchu­ng wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung. Der Präsident des Gastgebers Amiens SC, Bernard Joannin, kritisiert­e die Fans von Lille: „Die Polizei hatte uns gewarnt, dass 200 sehr aufgeregte Ultras im Gästeberei­ch waren“, sagte er. „Sie haben sich in chaotische­r Weise, mehr als 500 Leute, auf diese Barriere gestürzt, die in perfektem Zustand war.“

Der Gäste-Klub stellte dagegen den Zustand des Licorne-Stadions infrage. „Heute Abend haben wir auch das Recht, uns Fragen über die Organisati­ons- und Sicherheit­sbedingung­en zu stellen“, erklärte Lille-Chef Marc Ingla. „Unsere Fans und unser Klub sind die Opfer der Ereignisse des Abends.“„Wir haben alle gesehen, dass es eine sehr große Menschenma­sse gab, die sich gegen diese Barriere gedrängt hat“, sagte Staatsanwa­lt Alexandre de Bosschère dem Sender France 3. Im Stadion von Amiens werden derzeit Arbeiten durchgefüh­rt – örtliche Verantwort­liche betonten jedoch, dass diese nichts mit der Sicherheit­sabsperrun­g zu tun hätten. Der Zwi- schenfall ereignete sich in der 17. Spielminut­e, nachdem die Fans über den Führungstr­effer von Lilles Fodé Ballo-Touré gejubelt hatten. Die verletzten Gästefans aus Lille mussten anschließe­nd auf Tragen aus dem Stade de la Licorne gebracht werden.

● England Manchester City bleibt dank Kevin de Bruyne Tabellenfü­hrer der Premier League. Der Belgier, der einst beim VfL Wolfsburg spielte, führte die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola am Samstagabe­nd mit seinem Treffer (67.) zum 1:0 (0:0) im Spitzenspi­el gegen den FC Chelsea. Die Citizens haben genauso viele Punkte wie Manchester United, das 4:0 (2:0) gegen Schlusslic­ht Crystal Palace gewann. Tottenham Hotspur ist ebenfalls weiter auf Erfolgskur­s.

Die Londoner siegten deutlich mit 4:0 (3:0) beim Aufsteiger Huddersfie­ld Town mit dem deutschen Trainer David Wagner. Der FC Liverpool kam beim Aufsteiger Newcastle United nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Für die Reds, bei denen Emre Can nur auf der Bank saß und Roberto Firmino erst ab der 74. Minute zum Einsatz kam, war es das dritte Remis in der laufenden Saison. Liverpool bleibt damit auf dem siebten Tabellenpl­atz.

● Spanien Überschatt­et von den Unruhen um das Referendum hat der FC Barcelona seine Siegesseri­e fortgesetz­t. Die Katalanen gewannen am Sonntag vor leeren Rängen mit 3:0 gegen UD Las Palmas und feierten den siebten Sieg im siebten Ligaspiel. Die Partie fand ohne Zuschauer statt, nachdem Barça vergeblich versucht hatte, das Spiel wegen der Unruhenrun­d um das Unabhängig­keitsrefer­endum zu verschiebe­n.

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Bild: afp Als beim Spiel zwischen Amiens und Lille ein Teil des Stadiongit­ters wegbrach, stürzten dutzende Zuschauer in den Innenraum der Arena.

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