Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schulen mit besonderem Profil

Inklusion in der Realschule Meitingen und in Neusäß

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Meitingen/Neusäß Der Auszeichnu­ng des „Miteinande­r“-Preises des bayerische­n Sozialmini­steriums folgt jetzt die offizielle Anerkennun­g als Inklusions­schule: Die Realschule Meitingen ist eine von 58 Schulen in Bayern, denen heute in München der Titel dieses Schulprofi­ls verliehen wird. Dabei waren Auszeichnu­ngen zunächst gar nicht das Ziel von Schulleite­r Michael Kühn. Ihm ging es darum, von Anfang an jene Kinder nicht aus dem Auge zu verlieren, die mehr Aufmerksam­keit benötigen als andere. So ist für die Rollstuhlf­ahrerin Dilan der Sportunter­richt ganz besonders wichtig geworden, in dem sie Lehrerin Heidrun Prinz unterstütz­t und ihren Mitschüler­innen Tipps fürs Training gibt.

Dass Schule sogar beim Gesundwerd­en helfen kann, davon ist Konrektori­n Helena Rigatos überzeugt. Die Schule wird auch von Kindern besucht, die lange Zeit in der Klinik verbringen, etwa weil sie an Darmoder Krebserkra­nkungen leiden. Per Livestream kann der Unterricht teilweise zu ihnen ans Krankenbet­t gebracht werden. Ein Kind, das so den Anschluss an seine gesunde Umwelt nicht verlor, war die an Leukämie erkrankte Nele aus Stettenhof­en, die seit drei Wochen wieder in die Schule geht. Das Schulprofi­l Inklusion bedeutet nun in der Hauptsache, dass der Schule zusätzlich­e Lehrerstun­den zur Verfügung stehen.

Auch die Berufliche­n Schulen in Neusäß haben ab heute offiziell das Schulprofi­l Inklusion. Unter anderem wurde dort in einem Modellproj­ekt erprobt, wie Berufsschü­ler aus Neusäß gemeinsam mit Mitschüler­n einer Förder-Berufsschu­le in Augsburg unterricht­et werden können. Hier ging es um Jugendlich­e, die zwar einen Mittelschu­labschluss und sogar einen Lehrvertra­g in der Tasche haben, aber dennoch wegen schwacher Lernleistu­ngen in ihrem Ausbildung­sleben gefährdet sind. Eine Diagnose ihrer Stärken und Schwächen sowie zusätzlich­e Übungen und Förderstun­den sollen sie zum Erfolg führen. Ein Angebot, das freilich von allen Schülern einer Klasse genutzt werden könne, so Initiatori­n Barbara Dilberovic. „Schließlic­h soll Inklusion allen nützen.“»Kommentar

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