Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die weiße Weste ist weg

Bezirkslig­a Nord Der TSV Gersthofen gibt im elften Spiel erstmals Punkte ab, bleibt aber weiterhin ungeschlag­en und hält den Verfolger VfR Neuburg auf Distanz

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Im elften Spiel hat der TSV Gersthofen die ersten Punkte abgegeben. Nach zehn Siegen in Folge musste sich der Spitzenrei­ter im Gipfeltref­fen gegen den Tabellenzw­eiten VfR Neuburg nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2-Unentschie­den zufriedeng­eben. Die 360 Zuschauer sahen zwei völlig verschiede­ne Halbzeiten.

„Es hat vor allem in den ersten 45 Minuten nicht schön ausgeschau­t“, sprach Gersthofen­s Trainer Eddi Keil von einem intensiven Spiel. Das Geschehen mit zwei Mannschaft­en auf Augenhöhe spielte sich zunächst jeweils 30 Meter links und rechts der Mittellini­e ab. Beide versuchten, das gegnerisch­e Pressing mit langen Bällen zu überspiele­n. Torchancen blieben dabei Mangelware.

Bis zur 25. Minute. Da köpfte Alexander Müller eine Flanke von Rainer Meisinger völlig frei stehend neben das Gersthofer Tor. Statt 0:1 stand es im direkten Gegenzug 1:0. Niklas Kratzer staubte ab, nachdem Stefan Schnurrer zunächst an VfRKeeper Michael Hierl gescheiter­t war. Das Momentum war nun auf Gersthofer Seite. Und nur drei Minuten später schlug der TSV durch Manuel Lippe erneut zu. Das 2:0 war wie der Biss einer Klappersch­lange. Doch das Gift schien die Neuburger eher aufzuwecke­n.

Nach dem Seitenwech­sel legten die Gäste sogar noch einen Gang zu, brachten einen weiteren Stürmer und stellten auf Dreier-Abwehrkett­e um. Sebastian Habermeyer setzte einen Volleyvers­uch drüber (49.) und demonstrie­rte, dass man sich noch längst nicht aufgegeben hatte. Auch beim TSV Meitingen hatte der VfR einen 0:2-Rückstand in einen Sieg verwandeln können. In der 57. Minute stand plötzlich Alexander Müller frei, scheiterte erst an Rehm und umspielte ihn dann, um zum 1:2 einzuschie­ben. Der zuvor so geschlosse­n auftretend­e TSV Gersthofen geriet nun etwas aus den Fugen und konnte sich kaum mehr aus der Umklammeru­ng befreien, hatte lediglich noch eine Kopfballch­ance durch Christoph Wagemann (63.). „Da hat ein bisschen die Stimmung auf dem Platz gefehlt“, konstatier­te Keil.

Es sollte noch schlimmer kommen: Als sich die Wege von Andi Durner und Rainer Meisinger kreuzten, entschied Schiedsric­hter Tobias Heuberger auf Elfmeter. „Da hat man gesehen, wie man clever einen Strafstoß herausholt“, kommentier­te Keil die Szene. Ray Bishop verwandelt­e zum 2:2 (68.). Nun war das Momentum aufseiten des VfR. Die vielen mitgereist­en Gästefans verwandelt­en das Spitzenspi­el in der Abenstein-Arena jetzt in ein Heimspiel für den VfR. Zahlenmäßi­g hatten sie klar die Oberhand. Anscheinen­d ist die Dichte der FCA-Dauerkarte­nbesitzer in Neuburg nicht so hoch wie in Gersthofen.

Die Gäste gaben nun nochmals Vollgas. Max Leicht und Florian Gai vereitelte­n mit letztem Einsatz Riesenchan­cen von Meisinger (80.) und Habermeyer (90.) und verhindert­en so die erste Niederlage. Nach dem Schlusspfi­ff wollte sich niemand so wirklich freuen. Vor allem die Neuburger nicht, die den Rückstand von fünf Punkten auf den TSV Gersthofen nicht verringern konnten.

„Das Unentschie­den geht in Ordnung“, bilanziert­e Eddie Keil und ärgerte sich über dumme Gegentore. „Jetzt müssen wir schnellste­ns regenerier­en, denn schon am Dienstag geht es in Wörnitzste­in weiter.“TSV Gersthofen: Rehm – Durner, Wage mann, Gai, Leicht – Okan Yavuz, Secgin – Schnurrer, Cvetic (83. Baur), Kratzer (56. Kine), Lippe (68. Buckow).

VfR Neuburg: Hierl – Stegmeir, Bader, Labus, Uhle (46. Ahmeti) – Klink, Meisin ger, Riedelshei­mer, Habermeyer – Müller (86. Sladkowski), Bishop (69. Hsanbego vic).

Tore: 1:0 Kratzer (26.), 2:0 Lippe (29.), 2:1 Müller (57.), 2:2 Bishop (Foulelfme ter/68.). – Schiedsric­hter: Tobias Heu berger (Möttingen). – Zuschauer: 360.

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