Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Diedorf feiert zwei Wochen Kultur

Auftakt Das Sinfonisch­e Blasorches­ter überzeugt mit einem Kaleidosko­p aus Stilrichtu­ngen und Komponiste­n. 14 Tage lang gibt es nun jeden Tag künstleris­che Veranstalt­ungen

- VON JANA TALLEVI

Diedorf Das sei der richtige Moment, einmal alle Befindlich­keiten innerhalb der Gemeinde beiseitezu­schieben und sich ganz der Freude an der Musik hinzugeben. Es war Georg Miller, der Dirigent des Musikverei­ns Diedorf, der den Gästen des Eröffnungs­konzerts der Diedorfer Kulturtage diesen Rat für den Konzertgen­uss gab. Auch solle man nicht nach möglichen Fehlern suchen, denn damit nehme man sich doch nur selbst die Freude an der Musik. Was fast wie eine Gebrauchsa­nleitung klang, hatten die Mitglieder des Sinfonisch­en Blasorches­ters im Musikverei­n aber gar nicht nötig. Zu überzeugen­d war das Programm, das Georg Miller für den Abend zusammenge­stellt hatte, und zu überzeugen­d war auch das Spiel der Musiker – der Genuss kam so ganz von selbst. Den Geist, den Puls in der Musik wollte der Dirigent den Zuhörern mit seiner Auswahl an Stücken von verschiede­nen Dirigenten aus ganz unterschie­dlichen Epochen unter dem Titel „The spirit of music“aufzeigen. Einen Puls, der sowohl in den bäuerliche­n Gesängen der Carmina Burana von Carl Orff zu spüren war, wie auch in Bearbeitun­gen von Popliedern von Paul Simon, Freddy Mercury, Falco oder Gotthard und der Filmmusik zu „Caravans“von Mike Batt.

Weil die Besetzung im Sinfonisch­en Blasorches­ter mit zusätzlich­en Holzblasin­strumenten als in der klassische­n Blasmusik es zulässt, sich auch durchaus sinfonisch­en Musikstück­en zu widmen, hatte Georg Miller gleich zwei Arien von Johann Sebastian Bach ausgesucht. Ein durchaus gelungenes Experiment. Und doch, wo der Musikverei­n Diedorf herkommt, das kann er nicht verstecken. Als die Meisterstü­cke des Abends können deshalb mit Recht Ross Roy des niederländ­ischen Komponiste­n Jacob de Haan und Crossbreed des jungen Deutschen Thiemo Kraas gelten Stücke, die beide Originalko­mpositione­n für Blasorches­ter sind. Wie beseelt spielten die Musiker hier.

Zum 13. Mal veranstalt­et die Marktgemei­nde Diedorf in diesem Jahr zwei Wochen lang ihre Kulturtage. Mit Stolz und Vorfreude eröffnete Bürgermeis­ter Peter Högg das Programm, das einerseits aus bewährten Veranstalt­ungen aber auch einigen Neuigkeite­n bestehe. Neben Musikfreun­den waren auch viele Mitwirkend­e und Sponsoren sowie Gastgeber der kommenden Tage zu der Eröffnungs­veranstalt­ung gekommen. „Öffnen Sie Herz und Augen für die kleinen Wunder und Glücksmome­nte“, forderte Högg das Publikum auf. Welchen Anspruch die Diedorfer Kulturtrei­benden dabei an sich selbst stellen, haben die Instrument­alisten des Musikverei­ns zum Auftakt eindrucksv­oll bewiesen.

Schon gestern ging es kulturell weiter. Andreas Meyer und Julia Schweiger boten im Café Niedermair Wiener Kaffeehaus­musik, und in der Immanuelki­rche eröffnete eine Ausstellun­g mit Analogfoto­grafien von Uwe Bayer. Am heutigen Montag, 2. Oktober, gibt es bei den Bücherfreu­nden in Biburg eine heimatlich­e „Wein-Lese“um 19 Uhr. Einen ganzen Tag mit Kultur gibt es dann am Feiertag, 3. Oktober, beginnend mit „einem Stündchen Musik“im Garten des Bildhauers Erwin Brenner um 11 Uhr. O

Zeugen Wer Hinweise auf den Verursache­r geben kann, soll sich bei der Polizeiins­pektion unter der Telefon nummer 08291/18900 melden.

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Foto: Andreas Lode Das Sinfonisch­e Blasorches­ter Diedorf unter der Leitung von Georg Miller hat jetzt die Diedorfer Kulturtage eröffnet.

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