Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Zusamstadt zeigt sich als guter Gastgeber
Werta Der Besucherandrang ist zum Startwochenende gut, aber nicht erdrückend. Auffällig viele Familien kommen. Ein Bagger ist das heimliche Highlight der Schau
Wertingen Der Sonntagvormittag war ja noch entspannt. Da hatte Johannes Aumiller noch Zeit, sich selbst einen Eindruck von dem Ausstellungsgelände rund um die Stadthalle zu machen. Doch ab der Mittagszeit hatten er und die anderen Mitarbeiter von Ulrich Reitenberger Bau keine freie Minute mehr, wie Aumiller sagt. Hinter dem Absperrzaun steht ein riesiger Bagger, bei dem sich vor allem Kinder den Steuerknüppel in die Hand geben. Eine dichte Menschentraube drängt sich, um zu beobachten, wie diese dann mit der riesigen Baggerschaufel kleine Metallgewichte in eine Reihe von Rohren zu bugsieren versuchen. „Ab 12 Uhr war Vollgas“, sagt Aumiller.
Wie man das für das große Werta-Gelände am Wochenende insgesamt bewerten wollte, da gehen die Meinungen auseinander. Um die Mittagszeit war am Sonntag in der Stadthalle viel Betrieb, stellenweise waren die Besucher auch dicht gedrängt, doch gerade auf dem restlichen Gelände war der Andrang eher gemächlich.
Der stellvertretende Landrat und CSU-Ortsvorsitzende Alfred Schneid macht vor dem Stand der Stadt Wertingen kräftig Werbung für die Wertinger Nacht. Er wirkte vollauf zufrieden mit dem Besucherinteresse. „Großes Interesse für die Aussteller, es läuft prima“, sagt Schneid.
Ute Meyer aus Buttenwiesen ist schon auf mehreren „Wertas“gewesen. Doch heuer will der Funke für sie nicht so recht überspringen. „Vom Essensangebot hätte ich mir etwas mehr erwartet“, sagt Meyer. Auch kommt ihr der Publikumsandrang geringer vor als in den vergangenen Jahren.
Der kleine Hannes Reuter hat am Stand der Stadt derweil viel Spaß. Unter den Augen seiner Geschwister und Eltern steckt er seinen Arm in die Nachbildung eines Kanalrohrs, aus der er schließlich eine Plüschratte zieht und übers ganze Gesicht strahlt. Rund um den Stand haben viele Kinder eine solche Ratte in der Hand. „Wir hatten bei der vergangenen Werta so großen Erfolg mit dem Kanalrohr, da haben wir es reaktiviert“, sagt Johannes Deisenhofer, der Leiter des städtischen Betriebshofs. Es ist schon 17 Uhr, er hat einen anstrengenden Tag hinter sich, der ihm aber sichtlich Spaß gemacht hat. „Das ist halt mal was ganz anderes“, sagt er und lacht. Arbeit haben er und die sieben bis neun anderen Kollegen und Stadträte, die sich am Stand abwechseln, seit der Öffnung um 10 Uhr genug, wie Deisenhofer sagt: „Da stand gleich eine ganze Menschenmenge vor der Tür, als wir aufgemacht haben.“Nun gilt es für die Standbetreiber, etwa 4000 „Städtleboxen“, in denen sich jede Menge Gutscheine befinden, unters Volk zu bringen.
Gleich nach dem Eingang in die Stadthalle drängen sich viele Leute vor dem Stand von Tropicai, die eine ganze Palette von Kokosprodukten anbieten. Der Stand macht auch optisch einiges her – der Nachschub lagert in einem riesigen Pavillon, der wie eine Kokosnuss aussieht. Da parallel zur Werta noch eine andere Messe läuft, müssen hier auch Mitarbeiter aus der Buchhaltung einspringen, so groß ist der Andrang. Zwischen dem Stand von Tropicai und der kulinarischen Auswahl von Gerblinger geht es bei Walter Reuter um Markisen. Gerade fragt ein Besucher mit hoffnungsvollem Gesicht, ob man über einen „Messerabatt“für einen Auftrag verhandeln könne. Nach dem Gespräch sagt Reuter: „Das Interesse hat gepasst.“Für ihn geht es um sachliche Themen, er will sich direkt mit den Kunden auseinandersetzen.
Die meisten Besucher zeigen deutlich mehr Interesse für die Stände, die Kulinarisches oder kleine Dinge für den Hausgebrauch bieten. Sehr gut besucht sind die Essensstände auf dem Werta-Gelände. Das Foyer der Stadthalle ist zudem am Nachmittag brechend voll, hier entspannen viele Besucher noch bei Kaffee oder Bier nach dem WertaBesuch.
I
Bei uns im Internet
Viele weitere Bilder zur Landkreisaus stellung Werta finden sie unter www.augsburger allgemeine land.de/bilder