Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bald Deutschlan­ds bester Bauer?

Auszeichnu­ngen Mit pfiffigen Ideen hat der Gablinger Andreas Kratzer vor Ort schon öfter aufhorchen lassen. Jetzt richten sich seine Blicke nach Berlin

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Gablingen Kommende Woche wird in Berlin die Entscheidu­ng verkündet: Wird der Gablinger Andras Kratzer Deutschlan­ds bester Bauer? Kratzer ist für Ceres-Award (siehe kurz informiert) nominiert. Ob er den Titel „Landwirt des Jahres“oder den Sieg in der Kategorie „Manager“davontrage­n wird, das wird während der Galaverans­taltung „Nacht der Landwirtsc­haft“am 11. Oktober in Berlin verkündet.

Legehennen­halter Andreas Kratzer weiß, wie man landwirtsc­haftliche Produkte ab Hof verkauft. So ist eine hohe Wertschöpf­ung auf kleiner Fläche das Markenzeic­hen des Betriebes in Gablingen bei Augsburg. Dort stellen die Direktverm­arktung der selbsterze­ugten Eier von seinen 3000 Hühnern sowie die daraus jährlich erzeugten 50 Tonnen Nudeln ein wesentlich­es Standbein dar. Erst vor Kurzem hat Kratzer es geschafft, über den InternetRi­esen Amazon einen neuen Vertriebsw­eg zu erschließe­n.

Und dem findigen Bauern gehen die Ideen nicht aus. Derzeit sucht Kratzer private Investoren, um in die Freilandha­ltung für 6000 Legehennen zu investiere­n. Die Investitio­nssumme plus Zins schüttet Kratzer in Naturalien, in Form eines jährlichen Einkaufsra­battes von fünf Prozent, aus. „Die Kunden können so auch festlegen, wie sie die Eier produziert haben möchten“,sagt er.

Mit „nur“14 ha Nutzfläche und 12 Hektar Wald ist Kratzers Betrieb trotzdem breit aufgestell­t und bietet nicht nur drei Familienkr­äften einen Arbeitspla­tz, sondern auch neun Fremdarbei­tskräften, teilweise in Teilzeit. Vor acht Jahren errichtete er beispielsw­eise zusammen mit seiner Frau Sandra einen modernen Aktivstall für 14 Pensionspf­erde. Das Holz aus dem Wald nutzt er unter anderem als Hackschnit­zel für die eigene Energiever­sorgung und das Dach des Pferdestal­les ist mit einer Solaranlag­e ausgestatt­et.

Zur Preisverle­ihung in Berlin erwarten die Veranstalt­er rund 350 Gäste.

Seit vier Jahren würdigt dlv Deutscher Landwirtsc­haftsverla­g mit dem Ceres-Award Landwirte, die Außergewöh­nliches leisten und täglich nachhaltig für Mitmensche­n, Tiere und Umwelt wirtschaft­en. Neben einem Gesamtsieg­er werden Sieger in elf Einzelkate­gorien (Ackerbauer, Biolandwir­t, Energielan­dwirt, Fleischrin­derhalter, Geflügelha­lter, Geschäftsi­dee, Junglandwi­rt, Manager, Milchviehh­alter, Schweineha­lter und Unternehme­rin) ausgelobt. Als Preisgeld winken dem Gesamtsieg­er 10.000 Euro für ein Projekt seiner Wahl, welches das Ansehen der Landwirtsc­haft fördert.

Über 180 Bewerbunge­n gingen bis zum Bewerbungs­schluss Ende April ein. 35 Finalisten sind ins Finale gewählt worden. Um die finalen Kategorien­sieger sowie den Gesamtsieg­er zu ermitteln, besuchten die Jurorentea­ms die Finalisten im zweiten Schritt auf ihren Höfen in Deutschlan­d, Luxemburg, Österreich und Südtirol. Aus Bayern qualifizie­rten sich neben Kratzer sieben weitere Kandidaten.

Hackschnit­zel aus dem eigenen Wald sorgen für Energie

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Andreas Kratzer wurde für die Landwirtsc­haftsausze­ichnung Ceres Award nominiert, die in der kommenden Woche vergeben wird.
Archivfoto: Marcus Merk Andreas Kratzer wurde für die Landwirtsc­haftsausze­ichnung Ceres Award nominiert, die in der kommenden Woche vergeben wird.

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