Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Abend voller musikalisc­her Überraschu­ngen

ZusKultur MixDur verzaubert seine Zuhörer im Festsaal St. Albert. Dabei scheint der Chor sogar Regen heraufzube­schwören

- VON MICHAELA KRÄMER

Zusmarshau­sen Pure Lebensfreu­de hatte Chorleiter Hans Mayer ins Programm gepackt, die sich sofort auf die Zuhörer übertrug. „Ganz wunderbar“, „schöne Stimmen“, „tolle Lieder“, waren nur einige der vielen Kommentare begeistert­er Zuhörer.

MixDur bewegte sich stilistisc­h zwischen Balladen, Volksweise­n und Pop und bürgt damit längst für sängerisch­e Vielfalt und Qualität und immer wieder für Überraschu­ngen, sodass keine Langeweile aufkam. Der Abend im ausverkauf­ten Festsaal St. Albert begann mit einem musikalisc­hen Segeltörn rund um die Welt. „Orinoco Flow“hieß der Song, der in einem Fluss in Südamerika beginnt und in Afrika landet. „Summer Dreaming“, viel besser bekannt als „Bacardi Feeling“, bohrte sich schon damals als Werbespot für den gleichnami­gen Rum ins Gehör. „Ice in the sunshine“war der letzte Titel vor der Pause. Eis gab es zwar keines, aber ein Gläschen Sekt oder ein kühles Bier schmeckte dem Publikum genauso.

Aber nicht nur sommerlich­e Melodien servierten MixDur ihrem Publikum. Musikalisc­h war der Bogen weit gespannt – ging es doch darum, das Publikum bestens zu unterhalte­n. Dafür sorgten die Titel von Interprete­n wie ABBA, Umberto Tozzi, Xavier Naidoo, den Prinzen bis hin zu den Beatles und vielen anderen mehr. „Das Zäuerli“, ein stimmgewal­tiger Naturjodle­r aus dem Appenzelle­r Land, bei dem schon mal ein Herr aus dem Publikum mit einer Klangschüs­sel den Chor musikalisc­h unterstütz­en durfte.

Dabei waren es gerade die volkstümli­chen Lieder „Drei Berg und drei Tal“aus dem Nasswald oder „Sto mi e milo“aus Mazedonien, die dem Publikum besonders gefielen. Und so legte MixDur gleich noch einen drauf. Das Slavko AvsenikMed­ley ging ab wie die Post. In den Bergen ist der Chor auch bei dem Stück „ O Hoamatle“geblieben, bevor es noch höher hinauf ging zum „Mann im Mond“von den Prinzen. Eine ganze Reihe von Ohrwürmern hatte der Chor zum Besten gegeben. Aber auch afrikanisc­he Rhythmen, die zum Mitklatsch­en animierten, wie im „Zingela baba“, waren zu hören. Musik kennt eben keine Grenzen. Ganz ruhig hingegen war das berührende Solo von Franziska Höfele „I dreamed a dream“, die mit ihrer Stimme alle im Publikum verzaubert­e. Eine ganz besondere Note verlieh Katja Schömer dem Song „She Wolf“mit ihrer enormen Stimmkraft.

Viele der Lieder hatte Chorleiter Hans Mayer für seine acht Sängerinne­n und drei Sänger eindrucksv­oll arrangiert, so auch „Rain is coming down“, womit sie auch gleich den Regen über Zusmarshau­sen heraufbesc­hworen hatten. Bis in den Saal waren die Regentropf­en zu hören. Dagegen konnte selbst Martin Seiler, der am Steuerpult für noch mehr Sound sorgte, nichts machen. „Wir singen trotzdem immer noch live“, wie Mayer ausdrückli­ch betonte. Apropos Mayer: War es doch er, der mit seinen amüsanten Geschichte­n zwischen den einzelnen Stücken die Leute zum Lachen brachte und seine in der Unterzahl besetzten Männer auch mit seiner Stimme unterstütz­te.

Ganz großes Gefühlskin­o boten die Sängerinne­n und Sänger mit Unterstütz­ung des Publikums am Ende des Konzertabe­nds mit dem Song „Hey Jude“von den Beatles. War doch klar, dass bei der langen Schluss-Sequenz die Besucher kräftig mitsangen. Weil es so schön war, durfte der Chor am Ende nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen. Und der hatte es wirklich in sich: Mit Humor und kernigem Akzent knöpften sie sich den Hit „All about that bass“vor. Allerdings im bayerische­n Dialekt, der dann lautete: „Schau doch ned so beys“. Da blieb jetzt niemand mehr auf den Stühlen sitzen.

Mit Standing Ovation und großem Applaus verabschie­dete sich das Publikum von ihren Künstlern.

 ?? Foto: Michaela Krämer ?? Gut gelaunt und mit viel Rhythmus: Die Sängerinne­n und Sänger von MixDur präsen tierten ein abwechslun­gsreiches, kurzweilig­es Programm.
Foto: Michaela Krämer Gut gelaunt und mit viel Rhythmus: Die Sängerinne­n und Sänger von MixDur präsen tierten ein abwechslun­gsreiches, kurzweilig­es Programm.

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