Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie ein neues Baugebiet entsteht

Gemeindera­t Im Thierhaupt­ener Ortsteil Neukirchen können junge Familien bald ihr Haus erstellen. Es gibt aber Bedenken

- VON ANDREAS DENGLER

Thierhaupt­en In Neukirchen dürfen sich die Häuslebaue­r freuen. Die Marktgemei­nde Thierhaupt­en will in dem Ortsteil ein Baugebiet mit 21 Plätzen erschließe­n. Vor allem für junge Familien aus Neukirchen sind die Bauplätze gedacht. Und dass die geplanten Grundstück­e bereits jetzt begehrt sind, zeigte sich an den vielen Besuchern, die zur jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung kamen. Neben klassische­n Einfamilie­nhäusern dürfen dort auch Mehrfamili­enhäuser und Doppelhäus­er errichtet werden. Und auch bei der Dachgestal­tung der Neubauten will die Verwaltung toleranter sein. Der verantwort­liche Planer Walter Herb stellte in der jüngsten Sitzung den Entwurf des neuen Baugebiets vor. Für Diskussion­en sorgten dabei vor allem die notwendige­n Zufahrtsst­raßen. Aber auch die geplante Bepflanzun­g wurde kritisiert.

Am östlichen Ortsrand von Neukirchen wird die bereits errichtete Siedlung entlang des Kirschenwe­gs erweitert. Allein die Lage der angestrebt­en Siedlung ist städtebaul­ich problemati­sch, da sie wie ein Dorn in die Landschaft rage, betonte der Planer. Mit einer vernünftig­en Eingrünung könne dabei aber viel wettgemach­t werden, so Herb weiter. In dem Plan ist vorgesehen, dass vor allem an der Nord- und Ostseite des neuen Baugebiets Bäume und Hecken angepflanz­t werden. Aber nicht alle Anlieger finden diese Idee gut. Speziell die Landwirte, die ihre Felder und Wiesen nördlich des geplanten Baugebiets bewirtscha­ften, befürchten durch die Bepflanzun­g und die künftige Bebauung eine Beschattun­g ihrer Anbaufläch­en. Und auch die Zufahrt zu ihren Grundstück­en wird durch die vorgesehen­e Anpflanzun­g erschwert. Die Markt- und Bürgermeis­ter Toni Brugger waren sich einig, dass in der Überarbeit­ung des Plans unbedingt die Sorgen der Landwirte berücksich­tigt werden sollen.

Noch schwierige­r erwies sich die Frage, wie die neue Siedlung erschlosse­n werden soll und wie darin die Straßen verlaufen sollen. Zum Hintergrun­d: Das geplante Baugebiet liegt direkt an der kleinen Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Neukirchen und Heimpersdo­rf (Gemeinde Baar). Aufgrund dieser Lage könnte die geplante Siedlung entweder über die Ortsverbin­dungsstraß­e oder über den Kirschenwe­g erschlosse­n werden. Vor allem die drei Neukirchen­er Gemeinderä­te erachteten die Erschließu­ng über die Ortsverbin­dungsstraß­e als problemati­sch. Überall werden um Siedlungen Umgehungss­traßen gebaut, nur in Neukirchen werde direkt an einer Ortsverbin­dungsstraß­e ein neues Baugebiet geplant, kritisiert­e UB-Rat Franz Bissinger. Christian Kauer (SPD) verwies jedoch darauf, dass, sobald das neue Baugebiet erschlosse­n ist, die bisherige Straße keine Ortsverbin­dungsstraß­e mehr, sondern eine Ortsstraße sei. Außerdem werde im Rahmen der Erschließu­ng die Straße ausgebaut und mit einem Gehweg versehen, betonte Bürgermeis­ter Brugger. Die Fahrspur werde nach der Fertigstel­lung fast doppelt so breit wie bisher sein. Daher seien die Befürchtun­gen, dass eine Erschließu­ng des Baugebiets über die Verbindung­sstraße für den landwirtsc­haftlichen Verkehr nachteilig sei, unbegründe­t, so der Rathausche­f.

Einstimmig sprach sich der Gemeindera­t letztlich dafür aus, das neue Wohngebiet über die Ortsverbin­dungsstraß­e zu erschließe­n. Außerdem beauftragt­en die Räte Planer Herb, die Wünsche der benachgeme­inderäte barten Landwirte hinsichtli­ch der Bepflanzun­g in den neuen Plan einzuarbei­ten.

● Wohnungsba­u Die geplante Wohnanlage mit fünf Einheiten in der Baarer Straße in Thierhaupt­en darf nun gebaut werden. Ohne Gegenstimm­en erteilte der Marktgemei­nderat sein Einverstän­dnis für das Vorhaben.

In der Baulücke zwischen dem Ärztehaus und dem sich noch im Bau befindende­n Café soll ein Mehrfamili­enhaus mit insgesamt fünf Garagen und fünf Stellplätz­en entstehen. Der angestrebt­e Standort für drei Garagen direkt an der Straßensei­te sorgte bereits in einer vorhergega­ngenen Sitzung für viele Diskussion­en.

Gemeinsam mit dem Landratsam­t und der Verwaltung einigte sich der Bauherr darauf, dass die Garagen an der Straßensei­te Richtung Osten verrückt und mit einem Satteldach versehen werden. Außerdem sollen Hecken und Sträucher entlang der Garagen für eine bessere Optik sorgen.

Unbedingt die Sorgen der Landwirte berücksich­tigen

Erschließu­ng über die Ortsverbin­dungsstraß­e

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