Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brände in den USA: 400 Menschen vermisst
Katastrophe Die Feuerwalze frisst sich weiter durch Kalifornien. Und die Zahl der Opfer steigt
San Francisco Die Zahl der Toten bei den verheerenden Buschbränden im Norden Kaliforniens dürfte nach Einschätzung der Rettungskräfte weiter steigen.
Bislang wurden 31 Leichen gefunden – doch rund 400 Menschen waren nach Angaben der Polizei von Sonoma County, einem der am stärksten betroffenen Landkreise, noch vermisst. Zudem bereitete das Wetter den Rettungskräften Pro- bleme: Windstärken von bis zu 100 Kilometer pro Stunde und eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit könnten nach Angaben des US-Wetterdienstes ins Wochenende hinein anhalten und die Ausbreitung der Feuer begünstigen.
Da in den brennenden Gebieten das Mobilfunknetz weitgehend zusammengebrochen ist, fällt es der Polizei schwer, als vermisst gemeldete Menschen zu kontaktieren. „Wenn Sie eine vermisste Person selbst finden, sagen Sie uns das bitte“, appellierte Sheriff Rob Giordano an die Bevölkerung. Die Identifizierung der Leichen sei schwierig. „Wir finden Leichen, die fast unversehrt sind, von anderen Leichen sind nur noch Asche und Knochen übrig.“Polizisten sind mit Spürhunden unterwegs.
Schätzungen zufolge wurden mehr als 3500 Häuser zerstört. Die Brände forderten damit bereits jetzt mehr Menschenleben als das verheerende Feuer von 1991 in den Hügeln der Stadt Oakland. Damals starben 25 Menschen, mehr als 2800 Häuser brannten ab. Der Sachschaden wurde auf zwei Milliarden Dollar beziffert.
Das US-Repräsentantenhaus brachte am Donnerstag Bundesgelder für die Opfer der Flammen auf den Weg.