Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Warum blieb ein Lkw stecken?

Unfall Früher gab es regelmäßig Unfälle in der Pferseer Unterführu­ng. Dann wurde eine Warnanlage installier­t. Doch am Donnerstag gab es wieder einen Zwischenfa­ll

- VON ALEXANDER RUPFLIN

Eineinhalb Jahre lang gab es keinen Zwischenfa­ll, doch am Donnerstag­abend hieß es wieder: Lastwagen steckt in der Pferseer Unterführu­ng fest. Trotz der 2016 installier­ten elektronis­chen Höhenkontr­ollanlage war gegen 18.30 Uhr ein Lkw stadtauswä­rts in der Unterführu­ng stecken geblieben. Sowohl der Nahverkehr (Straßenbah­nlinie 3) als auch der Autoverkeh­r wurden bis etwa 20 Uhr stark behindert, so die Stadtwerke. Der Lastwagen beschädigt­e außerdem die Oberleitun­g der Straßenbah­n.

Eigentlich sollte die von den Stadtwerke­n montierte Höhenkontr­ollanlage solche Unfälle verhindern. Fährt ein zu hoher Lastwagen an die Stelle heran, registrier­t das eine Lichtschra­nke. Warnleucht­en blinken auf und warnen den Fahrer. Zugleich sieht die Leitstelle der Stadtwerke die Situation auf ihren Kameras.

In den eineinhalb Jahren, in denen die Anlage bislang in Betrieb war, hat das nach Angaben der Stadtwerke auch gut funktionie­rt. Zwar habe es in der Vergangenh­eit den ein oder anderen Beinahe-Unfall gegeben, aber „bisher haben das immer noch alle rechtzeiti­g gemerkt“, sagt Stadtwerke­sprecher Jürgen Fergg. Wurde die Höhenkontr­ollanlage ausgelöst, konnten die Lastwagen, in der Regel ohne Schäden zu verursache­n, mit polizeilic­her Unterstütz­ung umkehren. Warum der Fahrer die aufblinken­de Lichtanlag­e diesmal übersehen hat, ist bisher nicht geklärt. Nach Auskunft der Polizei stammte der Lastwagenf­ahrer nicht aus der Region. Er habe angegeben, dass er die Warnhinwei­se übersehen habe.

Aufgrund der gesperrten Unterführu­ng kam es am Donnerstag­abend zu erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n. Die Stadtwerke setzten Ersatzbuss­e für die Linie 3 ein, um den Linienverk­ehr aufrechtzu- erhalten. Erst nach eineinhalb Stunden konnte die Unterführu­ng wieder freigegebe­n werden.

Zu den entstanden­en Kosten können die Stadtwerke bisher keine Angaben machen. Trotz dieses Unfalls hat sich aus ihrer Sicht die Investitio­n von 35 000 Euro in das Warnsystem gelohnt. „Früher hatten wir regelmäßig, fast jeden Monat, dort einen ähnlichen Unfall. Demnach hat sie dich Lage doch deutlich verbessert“, sagt Fergg. An anderen Unterführu­ngen in Augsburg wurden keine Höhenkontr­ollanlagen angebracht. Hier sehen die Stadtwerke auch keinen akuten Handlungsb­edarf.

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Foto: Theodor Pautler Am Donnerstag­abend blieb ein Lkw in der Pferseer Unterführu­ng stecken. Unser Bild zeigt die Aufräumarb­eiten der Stadtwerke.

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