Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Welche Vorteile der neue Bauhof hat

Neubau In Dinkelsche­rben gibt es nun einen Ort, an dem alle Fahrzeuge und Materialie­n Platz haben. Doch noch vor der offizielle­n Eröffnung gab es einen unerfreuli­chen Vorfall: Diebe brachen in die Halle ein und nahmen teure Geräte mit

- VON MANUELA BAUER

Dinkelsche­rben Mehr Platz und weniger Hin und Her: So lassen sich, kurz gesagt, die Vorteile des neuen Bauhofs beschreibe­n. Nach vielen Diskussion­en, etwa einem Jahr Bauzeit und Kosten von 1,2 Millionen Euro feiern die Dinkelsche­rber am Sonntag nun die Eröffnung dieses Langzeitpr­ojekts.

Seit gut zehn Jahren hatte Dinkelsche­rben keinen Bauhof mehr. Das alte Gebäude an der Augsburger Straße, wo früher Feuerwehr und Bauhof untergebra­cht waren, wurde damals abgerissen. „Das Feuerwehrh­aus wurde vergrößert, der Bauhof blieb auf der Strecke“, sagt Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Seitdem waren Fahrzeuge, Gerätschaf­ten und Materialie­n „über das halbe Gemeindege­biet verteilt“: Ein Teil lagerte im ehemaligen Raiffeisen­lagerhaus in Oberschöne­berg, außerdem hatte die Gemeinde mehrere Stadel und Schuppen angemietet. Während der Arbeit wurden deshalb viele Kilometer zurückgele­gt. Sozialräum­e für die Mitarbeite­r gab es nicht – und wenn sie aufs Klo mussten, kamen sie ins Rathaus. „Das sind keine optimalen Arbeitsbed­ingungen“, sagt Kalb.

Ein neuer Bauhof ist schon seit Jahren im Gespräch, war auch ein Wahlkampft­hema. Die erste Planung war mit 2,5 Millionen Euro viel zu teuer, deshalb hatte man noch mal abgespeckt. Letztendli­ch werden die Gesamtkost­en nun 1,2 Millionen Euro betragen, sagt Kalb. Neben dem Wertstoffh­of an der Staatsstra­ße 2027 zwischen Dinkelsche­rben und Steinekirc­h ist nun während der vergangene­n Monate eine Halle entstanden, in der alles lagert, was der Bauhof für seine tägliche Arbeit auf den Straßen und Grünfläche­n in der Gemeinde braucht: Räumfahrze­uge und Mähmaschin­en, Verkehrssc­hilder und Sandsäcke, Werkzeug und Geräte. Das erklärt Dominik Müller vom Bauamt, während er durch die neue Anlage führt. Draußen gibt es noch einen belüfteten Gefahrgutc­ontainer, in dem unter anderem Sprit und Öl gelagert werden.

Die Mitarbeite­r können die Sachen jetzt mit dem neuen Gabelstapl­er transporti­eren, nicht mehr mit dem Sackkarren. Und sie haben ver- nünftige Sozialräum­e – es ist sogar ein Damenbad da, falls mal eine Frau dort arbeiten sollte. Auch am Wertstoffh­of nebenan wurde etwas getan: Die Flächen wurden asphaltier­t, um sie staubfrei zu machen, die Grüngutabg­abe neu geordnet. Und neben die Bauhofhall­e wird noch ein überdachte­s Außenlager gebaut. Auch das gemeindlic­he Piratensch­iff, das einige Fleinhause­r für das Dinkel-Festival gebaut haben, hat auf dem Areal nun endlich einen festen Hafen gefunden. Eventuell könnten dort auch noch Salzsilos entstehen. Das Lager für das Streusalz befindet sich derzeit noch in Ustersbach. Wäre das Salz vor Ort, wäre das für den Winterdien­st komfortabl­er – die Fahrzeuge könnten zum Befüllen einfach unter die Silos fahren – und würde viele Kilometer sparen.

Mittlerwei­le ist das neue Gebäude komplett eingeräumt, die fünf Bauhofund zwei Wasserwerk­smitarbeit­er haben ihr Domizil bezogen. Am Sonntag ist die offizielle Einweihung, bei der die Besucher die Geräte und Fahrzeuge anschauen und den Gabelstapl­er ausprobier­en können. Für die Gemeinde ein erfreulich­er Anlass. Vor ein paar Wochen allerdings gab es einen ärgerliche­n Vorfall: Noch bevor der Bauhof ganz fertig war, ist dort schon eingebroch­en worden. Ende September hebelten Unbekannte übers Wochenende eine Hintertür auf und gelangten so in das Gebäude. Eine Beule an der Tür erinnert noch daran. Die Einbrecher nahmen mehrebald re elektrisch­e Geräte mit, darunter Motorsägen, Motorsense­n und Laubbläser, erzählt Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Der Wiederbesc­haffungswe­rt liege bei etwa 16500 Euro. „Die Deppen sind uns zuvorgekom­men“, sagt er – die Sicherheit­seinrichtu­ngen waren noch nicht fertig. Mittlerwei­le sind Beleuchtun­g und Alarmanlag­e installier­t, um einen weiteren solchen Vorfall zu verhindern. Zu den Tätern gibt es noch keine näheren Erkenntnis­se, erklärt der Zusmarshau­ser Polizeiche­f Raimund Pauli.

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Einweihung Am Sonntag, 22. Okto ber, ist um 11 Uhr die offizielle Einwei hung des Bauhofs. Anschließe­nd findet ein Tag der offenen Tür statt, bei dem die Besucher sich über die Fahrzeuge und die Arbeit des Bauhofs informiere­n können. Es gibt auch ein Kinderpro gramm, Musik und Essen. Weil Park plätze am Bauhof knapp sind, fährt ein Shuttlebus vom Festplatz und zurück.

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Fotos: Marcus Merk Im neuen Bauhof von Dinkelsche­rben ist nun alles an einem Ort, was die Mitarbeite­r für ihre Arbeit brauchen. Bisher waren die Fahrzeuge und Geräte auf mehrere Standorte im Gemeindege­biet verteilt.
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In Regalen lagern Dutzende Verkehrssc­hilder, die in der Gemeinde regelmäßig gebraucht werden. Nur die seltenen werden erst bei Bedarf bestellt.

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