Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welche Vorteile der neue Bauhof hat
Neubau In Dinkelscherben gibt es nun einen Ort, an dem alle Fahrzeuge und Materialien Platz haben. Doch noch vor der offiziellen Eröffnung gab es einen unerfreulichen Vorfall: Diebe brachen in die Halle ein und nahmen teure Geräte mit
Dinkelscherben Mehr Platz und weniger Hin und Her: So lassen sich, kurz gesagt, die Vorteile des neuen Bauhofs beschreiben. Nach vielen Diskussionen, etwa einem Jahr Bauzeit und Kosten von 1,2 Millionen Euro feiern die Dinkelscherber am Sonntag nun die Eröffnung dieses Langzeitprojekts.
Seit gut zehn Jahren hatte Dinkelscherben keinen Bauhof mehr. Das alte Gebäude an der Augsburger Straße, wo früher Feuerwehr und Bauhof untergebracht waren, wurde damals abgerissen. „Das Feuerwehrhaus wurde vergrößert, der Bauhof blieb auf der Strecke“, sagt Bürgermeister Edgar Kalb. Seitdem waren Fahrzeuge, Gerätschaften und Materialien „über das halbe Gemeindegebiet verteilt“: Ein Teil lagerte im ehemaligen Raiffeisenlagerhaus in Oberschöneberg, außerdem hatte die Gemeinde mehrere Stadel und Schuppen angemietet. Während der Arbeit wurden deshalb viele Kilometer zurückgelegt. Sozialräume für die Mitarbeiter gab es nicht – und wenn sie aufs Klo mussten, kamen sie ins Rathaus. „Das sind keine optimalen Arbeitsbedingungen“, sagt Kalb.
Ein neuer Bauhof ist schon seit Jahren im Gespräch, war auch ein Wahlkampfthema. Die erste Planung war mit 2,5 Millionen Euro viel zu teuer, deshalb hatte man noch mal abgespeckt. Letztendlich werden die Gesamtkosten nun 1,2 Millionen Euro betragen, sagt Kalb. Neben dem Wertstoffhof an der Staatsstraße 2027 zwischen Dinkelscherben und Steinekirch ist nun während der vergangenen Monate eine Halle entstanden, in der alles lagert, was der Bauhof für seine tägliche Arbeit auf den Straßen und Grünflächen in der Gemeinde braucht: Räumfahrzeuge und Mähmaschinen, Verkehrsschilder und Sandsäcke, Werkzeug und Geräte. Das erklärt Dominik Müller vom Bauamt, während er durch die neue Anlage führt. Draußen gibt es noch einen belüfteten Gefahrgutcontainer, in dem unter anderem Sprit und Öl gelagert werden.
Die Mitarbeiter können die Sachen jetzt mit dem neuen Gabelstapler transportieren, nicht mehr mit dem Sackkarren. Und sie haben ver- nünftige Sozialräume – es ist sogar ein Damenbad da, falls mal eine Frau dort arbeiten sollte. Auch am Wertstoffhof nebenan wurde etwas getan: Die Flächen wurden asphaltiert, um sie staubfrei zu machen, die Grüngutabgabe neu geordnet. Und neben die Bauhofhalle wird noch ein überdachtes Außenlager gebaut. Auch das gemeindliche Piratenschiff, das einige Fleinhauser für das Dinkel-Festival gebaut haben, hat auf dem Areal nun endlich einen festen Hafen gefunden. Eventuell könnten dort auch noch Salzsilos entstehen. Das Lager für das Streusalz befindet sich derzeit noch in Ustersbach. Wäre das Salz vor Ort, wäre das für den Winterdienst komfortabler – die Fahrzeuge könnten zum Befüllen einfach unter die Silos fahren – und würde viele Kilometer sparen.
Mittlerweile ist das neue Gebäude komplett eingeräumt, die fünf Bauhofund zwei Wasserwerksmitarbeiter haben ihr Domizil bezogen. Am Sonntag ist die offizielle Einweihung, bei der die Besucher die Geräte und Fahrzeuge anschauen und den Gabelstapler ausprobieren können. Für die Gemeinde ein erfreulicher Anlass. Vor ein paar Wochen allerdings gab es einen ärgerlichen Vorfall: Noch bevor der Bauhof ganz fertig war, ist dort schon eingebrochen worden. Ende September hebelten Unbekannte übers Wochenende eine Hintertür auf und gelangten so in das Gebäude. Eine Beule an der Tür erinnert noch daran. Die Einbrecher nahmen mehrebald re elektrische Geräte mit, darunter Motorsägen, Motorsensen und Laubbläser, erzählt Bürgermeister Edgar Kalb. Der Wiederbeschaffungswert liege bei etwa 16500 Euro. „Die Deppen sind uns zuvorgekommen“, sagt er – die Sicherheitseinrichtungen waren noch nicht fertig. Mittlerweile sind Beleuchtung und Alarmanlage installiert, um einen weiteren solchen Vorfall zu verhindern. Zu den Tätern gibt es noch keine näheren Erkenntnisse, erklärt der Zusmarshauser Polizeichef Raimund Pauli.
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Einweihung Am Sonntag, 22. Okto ber, ist um 11 Uhr die offizielle Einwei hung des Bauhofs. Anschließend findet ein Tag der offenen Tür statt, bei dem die Besucher sich über die Fahrzeuge und die Arbeit des Bauhofs informieren können. Es gibt auch ein Kinderpro gramm, Musik und Essen. Weil Park plätze am Bauhof knapp sind, fährt ein Shuttlebus vom Festplatz und zurück.