Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kartoffeln statt Vollkornbrot zum Frühstück
Ausland Lisa Hagenbusch aus Walkertshofen lebt ein Jahr lang in den USA. Welches Essen sie vermisst und wie die Verständigung klappt
Payson/Walkertshofen Seit Anfang August wohnt die 17-jährige Lisa Hagenbusch aus Walkertshofen in Payson im Bundesstaat Utah in den USA. Sie ist dort ein Jahr lang als Austauschschülerin. Vergangene Woche hat Lisa bereits über ihre Gastfamilie, die Highschool und Besuche in der Kirche berichtet. Dieses Mal schreibt sie über anfängliche Verständigungsprobleme und das Essen in den USA:
● Sprache Anfangs, hauptsächlich beim Vorbereitungskurs in Washington DC, fiel es mir etwas schwer, mich auf Englisch zu verständigen. Ich habe mich noch nicht so sehr getraut, auf Englisch zu sprechen. Verstanden habe ich so gut wie alles, das war auch bei der Gastfamilie so.
Die Menschen in Payson sprechen nicht wirklich einen Dialekt, sind manchmal aber faul und benutzen nicht immer die richtige Grammatik oder verschlucken Endungen von Wörtern. Zu Beginn hat es mich etwas genervt, dass ich mich nicht so ausdrücken konnte, wie ich wollte. Mir haben einfach die Vokabeln dazu gefehlt. Aber ich hätte nicht gedacht, dass man da eigentlich recht schnell reinkommt. Man kann auch sehr viel umschreiben. Ich lernte auch, Sachen einfach auf eine andere Weise zu sagen oder mich anders auszudrücken.
● Essen Amerikaner essen viel mehr Chips. Sie haben kleine Packungen und essen Chips zum Beispiel als Snack zwischen Frühstück und Mittagessen. Morgens gibt es bei den meisten Amerikanern warme Gerichte wie Pancakes, Bacon and Egg, Waffeln oder Kartoffeln. Sie essen auch viel mehr Sandwiches, es gibt aber nur Toastbrot und Bagels; kein normales Brot oder Vollkornsemmeln. Richtiges Brot vermisse ich genauso wie Brezen und allgemein deutsches Gebäck. Vom amerikanischen Essen mag ich am liebsten Cookies, Erdnussbutter, Marmeladensandwiches und Pancakes.
Als ich in Amerika das erste Mal im Supermarkt war, war ich überfordert: Hier gibt es zum Beispiel riesige Chipstüten und in Walmart kann man alles kaufen – von Outdoorsachen über Fahrräder, Stoffe, elektronische Geräte, Medizin, Lebensmittel, Schulsachen, Hygieneartikel, Klamotten und vieles mehr. Es gibt in den USA außerdem viel mehr Fast-Food-Restaurants, auch in ländlicheren Gegenden.