Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rettung für 100 Jahre altes Häuschen?
Kommunalpolitik Biberbachs Gemeinderat hat den Abriss schon beschlossen. Doch jetzt liegt ein neuer Vorschlag auf dem Tisch
Biberbach Affaltern Eigentlich sollte das kleine Gartenhäuschen in der Schulstraße in Affaltern stehen bleiben. Nun soll es zusammen mit dem alten Bauernhof doch dem Abrissbagger zum Opfer fallen. Das hat der Biberbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gegen die Stimme von Sabine Duttler (UFB) beschlossen. Doch vielleicht gibt es im letzten Moment doch noch eine Rettung. Den Abriss hatten die Gemeinderäte aus dem Ortsteil beantragt. Weder die Jugend hat Interesse an dem Häuschen noch einer der Vereine, führte Thomas Fischer (FW) an. Zwar seien die Vereine auf der Suche nach einem Raum zur Lagerung verschiedenster Materialien, doch fand sich auch beim letzten Treffen aller Vereinsvorstände niemand, der das alte Gartenhaus für eine neue Nutzung sanieren wollte, so Fischer.
Die Gemeinde hatte das Grundstück, das an den Leiseweiherbach angrenzt, gekauft und den Abriss des maroden Hauptgebäudes samt Stall beschlossen. In Bachnähe wird die letzte Station des Biberbach-Erlebnispfades entstehen, für die weitere Nutzung gibt es Überlegungen, aber noch keine festen Pläne.
Aktuell werden Teile des Grundstücks als Lagerfläche während der Bauarbeiten an den Gehwegen entlang der Kreisstraße genutzt, so Bürgermeister Wolfgang Jarasch. Aber auch danach sieht der Gemeinderat keine Veranlassung, das Areal durch einen Pachtvertrag in der festzulegen. Für eine gewerbliche Nutzung sei das Grundstück mitten im Ort nicht geeignet, so Thomas Fischer. Er befürchtet einen „Heidenärger“mit den Anwohnern, sollte sich eine Beein- trächtigung der Nachbarn ergeben. Kurz nach dem Abrissbeschluss machte sich aber die Vorsitzende der Ortsgruppe des Bund Naturschutz in E-Mails an Bürgermeister Wolfgang Jarasch und die MitglieNutzung der des Gemeinderates für den Erhalt des Häuschens stark.
Kathrin Reich, die als Landschaftsplanerin mit der Planung des Biberbach-Erlebnispfades beauftragt ist, könnte sich vorstellen, das Gartenhäuschen in die Gesamtplanung der letzten Station des Erlebnispfades einzubinden. Als Museumshütte oder als Vereinsheim für den Bund Naturschutz, falls auch der Gartenbauverein kein Interesse an einer Nutzung hätte, könnte das Häuschen weiterhin Freude machen, ist Reich überzeugt.
Da der Standort mitten im Grundstück tatsächlich ungünstig liege, wäre eine Umsetzung in Ufernähe eine Möglichkeit, den Holzbau zur Geltung zu bringen, so Reich. Dafür müsste nicht zwingend ein neues Fundament gebaut werden, der Aufbau könne als Pfahlbauhütte nach historischem Vorbild durchgeführt werden. Sie bittet um eine Rücknahme des Beschlusses zum Abriss und um eine erneute Beratung im Gemeinderat.
Die Gartenfreunde und die Imker wünschen sich am Haus der Vereine an der Raiffeisenstraße in Biberbach ein Hoftor zum Schutz der jüngsten Blumen- und Bienenfreunde. Im kleinen Bauerngärtchen der Gartenzwerge geht es oft hoch her. Dabei sind die Kleinen der Kinder- und Jugendgruppen vorwiegend im offenen Hofbereich zwischen Garten und Vereinshaus unterwegs. Das Haus liegt direkt an einer der Hauptstraßen des Ortes und die sieben Meter breite, ungeschützte Einfahrt macht den Vereinen Sorgen wegen der Sicherheit der Kinder.
Die Gemeinderäte zeigten Verständnis für das Anliegen. Nun sollen zunächst einmal testweise bunte Kunststoffbarrieren als eine Art mobiler Zaun eingesetzt werden.