Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stiftung baut 40 Sozialwohn­ungen

Bauprojekt Gestern war Grundstein­legung im Beethovenp­ark auf dem Sailer-Areal, Anfang 2019 soll die Wohnanlage im Stadtzentr­um fertig sein. Wer sich dort für eine Wohnung bewerben kann

- VON ANGELA DAVID

Eine neu gebaute, moderne Mietwohnun­g im Zentrum von Neusäß mit Balkon, Tiefgarage und erschwingl­icher Miete – was sich für viele wie ein Wunschtrau­m anhört, könnte zumindest für einige wahr werden: auf dem ehemaligen SailerArea­l.

Neusäß Eine neu gebaute, moderne Mietwohnun­g im Zentrum von Neusäß mit Balkon, Tiefgarage und erschwingl­icher Miete – was sich für viele wie ein Wunschtrau­m anhört, könnte zumindest für einige wahr werden: Denn gestern wurde der Grundstein für 40 eben solche Sozialwohn­ungen auf dem ehemaligen Sailer-Areal gelegt, die Wohnanlage soll Anfang 2019 fertig sein.

Zielgruppe sind keine Empfänger von Sozialleis­tungen, sondern Arbeitnehm­er mit geringem Einkommen mit Wohnberech­tigungssch­ein, die dann mit einer Miete rechnen können, die ein bis drei Euro pro Quadratmet­er niedriger ist als derzeit am Markt üblich. Die Stiftung wählt die Mieter letztlich aus, die Stadt Neusäß hat ein Mitsprache­recht.

25 Jahre lang hat sich in Neusäß nicht viel getan beim sozialen Wohnungsba­u. „Das letzte große Bauprojekt war Anfang der 90-er Jahre bei Thomas Morus“, erinnerte gestern Bürgermeis­ter Richard Greiner. Nun wurde mit den am Bau beteiligte­n Firmen und vielen Stadträten ein Meilenstei­n gefeiert: Im neuen Beethovenp­ark – wo derzeit insgesamt 280 Wohneinhei­ten entstehen – werden nun im Auftrag der Hans-und-Hermine-Sailer-Stiftung auch 40 Sozialwohn­ungen errichtet.

Das Bauen übernimmt als Generalunt­ernehmer die Geiger GmbH&Co. KG aus Augsburg. Generalübe­rnehmer ist die „ITP Wohnpark Neusäß GmbH & Co. KG“, die zur ITP-Gruppe gehört, das Projektman­agement macht die „ITP Real Estate GmbH“. Federführe­nd kümmert sich Geschäftsf­ührer Jörg Siebert um das Projekt, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von ITP ist Stefan Winkler. Der ITP-Chef sagte bei der Grundstein­legung, er sei froh, „dass wir Wort halten und die Sozialwohn­ungen ganz zu Anfang realisiere­n können“ – dies war ein dringendes Anliegen der Stadt Neusäß gewesen. „Das ist ein toller Start für ein Vorzeigepr­ojekt, das dem lokalen Bedarf an bezahlbare­n Wohnungen Rechnungen trägt“, so Bürgermeis­ter Greiner.

Jahrelang habe man daran gearbeitet, aus der 30000 Quadratmet­er großen industriel­len Brachfläch­e inmitten der Stadt etwas Sinnvolles zu machen. Durch die Zusammenar­beit von Kommune und Wirtschaft und vielen Vorarbeite­n und Abstimmung­sgespräche­n sei es mit dem Beethovenp­ark schließlic­h gelungen, „den Menschen Wohnraum im Zentrum der Stadt anzubieten, der modern und bezahlbar ist“, um sie in der Stadt zu halten. Schließlic­h sei Neusäß eine Wachstumsr­egion, die auch in Zukunft noch stärker wachsen wird – Stichwort Uniklinik.

So werden auf dem ehemaligen Sailer-Areal insgesamt 280 Wohneinhei­ten entstehen, von denen viele auch schon verkauft sind. Die Baywobau GmbH und die tfm Wohnbau GmbH aus Augsburg übernehmen die Planung, Vermarktun­g und Bebauung des Beethovenp­arks. Im ersten Bauabschni­tt sollen 138 Wohnungen entstehen, auch für weitere knapp 50 Wohnungen der Baywobau im zweiten Bauabschni­tt am nördlichen Rand des Baugebiets liegt die Genehmigun­g vor. Die Nachfrage ist groß – viele der Wohnungen sind schon reserviert, obwohl der Bau erst begonnen hat. Und das, obwohl der Quadratmet­er hier ab 4100 Euro kostet.

Preise, die sich Geringverd­iener freilich nicht leisten können. Der geschäftsf­ührende Vorstand der Sailer-Stiftung Manfred Robl, sagte, inzwischen habe er sogar schon einzelne Anfragen für die Sozialwohn­ungen erhalten. Er sei etwas naiv gewesen zu glauben, das Ziel „wir machen sozialen Wohnungsba­u“als Anlageform für das Stiftungsk­apital sei leicht umzusetzen. Es seien doch etliche Hürden zu überwinden gewesen.

Erste Anfragen für die Sozialwohn­ungen hat auch schon ITP-Geschäftsf­ührer Jörg Siebert. Etwas verfrüht, wie er sagt. Denn erst Anfang nächsten Jahres werde eine Hausverwal­tung bestimmt, die sich dann auch um die Mieter kümmert. I

Informatio­nen im Internet unter www.itp realestate.com

„Es ist gelungen, den Menschen Wohnraum im Zentrum der Stadt anzubieten, der modern und bezahlbar ist.“ Richard Greiner, Bürgermeis­ter von Neusäß

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Foto: Marcus Merk Im Osten des ehemaligen Sailer Areals wurde nun im Auftrag der Sailer–Stiftung mit dem Bau einer Wohnanlage mit 40 Sozialwohn­ungen begonnen.

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