Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Waldfreibad bekommt ein neues Kinderbecken
Freizeit Die Kleinsten sollen in Dinkelscherben schön und sicher planschen können. Was sich im Freibad über den Winter noch alles ändert
Dinkelscherben Nach dem Sommer ist vor dem Sommer – und dazwischen ist eine gute Zeit, um die Freibäder aufzuhübschen oder zu reparieren. Im Dinkelscherber Waldfreibad stehen in den kommenden Monaten größere Veränderungen an. Denn das Bad, das idyllisch am Waldrand über dem Ort liegt, ist mittlerweile mehr als 50 Jahre alt und hat an mehreren Stellen Nachholund Reparaturbedarf. Unter anderem soll es nun einen neuen Kinderbereich geben.
Dass das nötig ist, ist seit Längerem offensichtlich. Viele Fliesen sind gesprungen und geflickt. Über den Winter gehen besonders viele Kacheln kaputt, aber auch während der Badesaison. Im schlimmsten Fall könnten sich Kinder an den scharfen Kanten verletzen. Das runde Planschbecken neu auszufliesen würde etwa 70 000 Euro kosten, sagt Bürgermeister Edgar Kalb. Ein Experte habe sich das angeschaut – und der befürchte, dass durch das Chlor auch schon der Beton darunter in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Das würde die Reparatur dann noch viel teurer machen.
Im Gespräch war ein neuer Kinderbereich schon länger. Jetzt hat der Bauausschuss beschlossen, ein neues Becken einzubauen. Der Bauantrag geht nun ans Landratsamt. Sobald die Genehmigung vorliegt, können die Arbeiten losgehen. Es sollen zwei viereckige Edelstahlbecken mit etwa 55 Quadratmeter Wasserfläche und kleiner Verbindungsrutsche entstehen, erklärt Kalb. Im Sommer lag die Kostenschätzung für den neuen Kinderbereich bei 380000 Euro. Der Erholungsgebieteverein Region Augsburg (EVA) hat einen Zuschuss von 65000 Euro zugesagt. Aus dem europäischen Leader-Programm war dagegen nichts zu holen. Real West, zuständig für diese Förderung, lehnte eine Unterstützung ab, weil es sich nur um eine Sanierung, nicht aber um eine Umgestaltung mit Mehrwert handle.
Wenn im Mai die neue Saison beginnt, soll es für die Badegäste noch weitere Verbesserungen geben. Ein Teil des Eingangsbereichs soll neu gemacht werden. „Dort ist ein Kanalrohr kaputt, der Beton muss raus“, sagt Kalb. Der Boden dort soll erneuert werden. Dann soll auch der Kassenautomat aufgestellt werden. Im März hatte der Gemeinderat beschlossen, ein solches Gerät für etwa 30000 Euro anzuschaffen, denn Kassenpersonal ist schwer zu finden.
Eigentlich soll auch das ganze Betriebsgebäude saniert werden – allerdings noch nicht diesen Winter. Das Gebäude mit Kiosk, Bademeisterzimmer, Umkleiden und Sanitäranlagen wurde in den Sechzigerjahren gebaut und entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Die Kosten für die Sanierung schätzt die Gemeinde auf insgesamt etwa 375 000 Euro, auch dafür hat der EVA schon einen Zuschuss zugesagt (70 000 Euro). Bürgermeister Kalb denkt jetzt daran, das Gebäude in mehreren Stufen zu sanieren, um die Kosten für die chronisch klamme Gemeinde auf mehrere Jahre zu verteilen. „Die Duschen und WCs halten schon noch ein, zwei Jahre“, sagt Kalb. „Sie sind zwar schon alt, aber ja nicht marode.“