Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Wiedersehe­n fällt aus

Landesliga Südwest Vor dem Derby des SV Cosmos Aystetten bei Türkspor Augsburg muss dort Trainer Ivan Konjevic gehen. Aufsteiger will dem Favoriten ein Bein stellen

- VON OLIVER REISER

Aystetten Fußballexp­erten hätten einen als verrückt bezeichnet, wenn man prognostiz­iert hätte, dass am letzten Spieltag der Vorrunde in der Fußball-Landesliga Südwest der Aufsteiger SV Cosmos Aystetten als Tabellensi­ebter zu Türkspor Augsburg fährt. Für völlig durchgekna­llt wäre erklärt worden, wer vorhergesa­gt hätte, dass der als haushoher Favorit gestartete letztjähri­ge Relegation­steilnehme­r zur Bayernliga mit vier Punkten weniger als der Neuling nur auf Rang neun steht. Doch das ist Fakt. Ebenso wie die unmittelba­r vor dem Derby (Sonntag, 14 Uhr, Sportanlag­e Haunstette­n) erfolgte Trennung der Türken von Trainer Ivan Konjevic. „Im beiderseit­igen Einvernehm­en“, wie es so schön heißt.

Auch beim SV Cosmos Aystetten mussten Konjevic als Co-Trainer und sein damaliger Chef Paolo Mavros, vor zweieinhal­b Jahren im beiderseit­igen Einvernehm­en gehen. Somit fällt also das Wiedersehe­n komplett aus, denn Mavros nahm schon vor zwei Wochen freiwillig bei Türkspor seinen Hut. „Dazu sage ich lieber nichts“, so Thomas Pflüger. Türkspor Augsburg war als haushoher Favorit gestartet. „Jeder hat einen Durchmarsc­h erwartet, wenn man sieht, was da für Gelder reingestec­kt wurden“, äußert sich der Vorsitzend­e des SV Cosmos dann doch. Dass nun mit Herbert Wiest ein neuer Mann die Kommandos gibt, interessie­rt ihn nicht: „Ich will die drei Punkte! Wir brauchen uns vor keinem zu verstecken.“Korrekt: Bis auf die 0:3-Klatsche beim SV Egg an der Günz haben die Cosmonaute­n in jedem Spiel mitge- halten, teilweise eine sensatione­lle Moral an den Tag gelegt.

Wie zuletzt gegen Spitzenrei­ter TSV Nördlingen, als man nach der Roten Karte gegen Xhevalin Berisha 70 Minuten in Unterzahl spielte und trotzdem einen 0:1-Rückstand fast noch in einen Sieg verwandelt hätte. Berisha wurde vom Sportgeric­ht für zwei Spiele gesperrt. „Zwei sind eines zu viel“, ärgert sich Trainer Marco Löring. „Erstens war es kein brutales Foul, und zweitens hätten Torhüter Valentin Coca und Dejan Mijailovic auch noch eingreifen können.“

Auch Marco Löring will den Trainerwec­hsel bei Türkspor nicht überbewert­en. „Natürlich gibt ein neuer Trainer neue Anreize. Aber ich habe keine Ahnung, was mein alter Kamerad Herbert Wiest innerhalb einer Woche verändert.“Freilich habe das Derby schon seine Reize. „Die Jungs kennen sich alle. Ich habe mitbekomme­n, dass im Hintergrun­d etliche Gespräche laufen, in denen man sich gegenseiti­g foppt und stimuliert“, verrät Löring, der Türkspor Augsburg nach wie vor für die beste Mannschaft der Liga hält. „Aber auch wir spielen gut“, ist der Cosmos-Coach von seiner Truppe überzeugt. „Auch wenn wir seit vier Spielen nicht mehr gewonnen haben, hat es leistungsm­äßig immer gepasst. Es waren nur zwei Punkte zu wenig“, so seine Analyse. „Sollte sich am Sonntag das Abschlussg­lück wieder einstellen, möchten wir dem Favoriten gerne ein Beinchen stellen“, grinst Löring.

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Foto: Marcus Merk Das Wiedersehe­n zwischen Ivan Konjevic und Kapitän Max Drechsler (links) fällt aus. Vor dem Derby gegen Cosmos Aystetten musste der Ex Co Trainer bei Türkspor Augsburg seinen Stuhl räumen.

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