Augsburger Allgemeine (Land Nord)
TSV Neusäß hadert mit dem Schicksal
Bezirksliga Süd: Pech und Unvermögen gegen Kissinger SC
Neusäß War es einfach nur Pech oder doch Unvermögen? Fassungslos standen die Spieler des TSV Neusäß gestern Abend nach der 1:2-Heimniederlage gegen den Kissinger SC auf dem Rasen des Lohwaldstadions und haderten mit dem Schicksal. Obwohl der Tabellenletzte der Bezirksliga Süd gegen den Landesligaabsteiger seine beste Saisonleistung bot, standen die Akteure der Hausherren wie begossene Pudel herum.
„Wenn man so viele Chancen vergibt, dann kann man kein Spiel gewinnen,“TSV-Trainer Bobby Riedl brachte es mit dieser Binsenweisheit auf den Punkt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, Möglichkeiten wurden zu Hauf vergeben, doch mit zwei katastrophalen Fehlern in der Defensivarbeit öffnete man den Gästen das Tor zum Sieg.
Bereits nach fünf Minuten vergab Oktaj Abazi nach starker Vorarbeit von Tobi Müller aus rund fünf Metern völlig freistehend den Führungstreffer. Mutig spielten sie nach vorne die Gastgeber, vor allen Dingen Müller, Andy Beltle und der enorm starke Ismail Ahmed sorgten immer wieder für Verwirrung bei den Gästen. Doch das Runde wollte nicht ins Eckige - Abazi schoss aus 20 Metern knapp vorbei, auch Beltles Distanzkracher fand nicht den Weg hinter die Torlinie. Und so kam es wie es kommen musste. Eine alte Fußballphrase, die sich aber unter dem Neusässer Flutlicht wieder ein mal bewahrheitete. Denn nach 35 Minuten stand es plötzlich 0:2. Zwei mal nutzte Kissings Jonas Gottwald seine persönliche Freiheit, zwei mal traf er in den Kasten der Gastgeber. In dieser Phase hatte die RiedlTruppe sogar Glück, dass die Gäste ihren Vorsprung nicht weiter ausbauten.
So blieben die Hausherren im Spiel. Und versuchten es weiter. Fast tragisch war es, wie der fleißige Thomas Metzenrath nach einer Flanke von Tim Hofbauer aus zwei Metern am langen Eck vorbei köpfte. Unterbrochen wurde das Anrennen des TSV Neusäß von einigen Kissinger Kontern. Als Schiedsrichter Lösch in der Schlussphase Neusäß’ Abwehrrecke Christoph Eberle nach einer Notbremse mit Rot unter die Dusche schickte, schien die Partie gelaufen. Doch die Gastgeber zeigten weiter Moral und kamen durch einen Kopfball von Philipp Scherer sogar noch zum Anschlusstreffer. Doch zu mehr reichte es nicht mehr. Im Abstiegskampf wird die Situation für das Schlusslicht zwar immer prekärer, doch die gestrige Leistung sollte Trainer und Team Mut machen.
Wiesmüller Müller, Do gan, Schimunek, Eberle Ph. Scherer, Ah med Beltle, Metzenrath, Hofbauer (78. A. Kastenhuber) Abazi (62. Jusufovic) Kissinger SC: Sedlmeier Wrba, Bark hurst, Cena, Kergel Büchler (78. Ogino), Lang (65. Berglmeir), Pöhlmann, Ganibe govic (61. Horak) Bulik, Gottwald
Tore: 0:1 Gottwald (30.) 0:2 Gottwald (35.) 1:2 Scherer (85.). – Rote Karte: Eberle (81./Neusäß). – Zuschauer: 80. – Schiedsrichter: Manuel Lösch (Kais heim).