Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Hier gehen die Monster zur Schule
Halloween Wie man am besten Leute erschreckt, lernen Menschen in Potsdam
Eine junge Frau dreht sich auf der Bühne im Kreis. Kreidebleich ist sie geschminkt und schaut mit starrem Blick in die Ferne. Mit ungelenken Schritten tippelt sie umher und singt ein Lied. Sie sieht aus wie eine lebensgroße Spielzeugpuppe. Total unheimlich wirkt das! Und genau das will die Frau auch sein: unheimlich. Sie steht auf der Bühne, damit sich ihr Publikum gruselt und erschreckt.
Erst einmal müssen sie vorsprechen
Ob Kinder oder Erwachsene – die meisten Menschen gruseln sich ab und zu gern. Eigentlich ist es ja nicht schön, wenn man sich fürchtet. Doch irgendwie zieht uns das Unheimliche auch magisch an. Deshalb erzählen Leute gern Gruselgeschichten, gucken sich einen Horrorfilm an oder lassen sich in FreizeitParks erschrecken – in der Geisterbahn etwa. Oder bei einer Horror-Show. Dort sind echte Profis am Werk. Denn richtig gruselig sein und Leute erschrecken, das will gelernt sein.
Im Filmpark Babelsberg in der Stadt Potsdam gibt es hierfür ein extra Monstertraining. Dort lernen Menschen, wie man am besten Leute erschreckt. Doch nicht jeder kann dort mitmachen. Die Plätze sind begrenzt. Wer an dem Training teilnehmen will, muss sich erst vor den Grusellehrern beweisen. Deshalb stehen die lebendige Spielzeugpuppe und noch viele weitere schaurige Gestalten auf der Bühne. Sie alle machen bei einem Gruselcasting mit.
„Wir nehmen diejenigen in unsere Monsterschmiede auf, die die besten Ideen haben“, sagt Andrej Baranow. Er ist der Chef der Jury und wählt die besten Schauspieler aus. „Die Bewerber müssen sich gut in ihre Figur hineindenken können. Nur so lässt sich das Publikum in den Bann ziehen.“
Drei Minuten hat jeder Bewerber für seine Vorstellung. In dieser Zeit muss er die Jury überzeugen. Sind Andrej Baranow und seine Kollegen zufrieden, gibt es einen Platz für das Training. Dort lernen die Schüler dann, wie sie ihre Rollen gut spielen. Als Zombie, Hexe oder Vampir zum Beispiel. „Und wir geben auch Tipps, wie die Schauspieler ihren Körper und ihre Stimme fit halten“, sagt Andrej Baranow. „So monstermäßig viel schreien und brüllen und hinken und stolpern ist auf Dauer sehr anstrengend.“
Rund um Halloween zeigen die Schauspieler im Filmpark dann, was sie gelernt haben. Für die lebensgroße Spielzeugpuppe auf der Bühne sind die drei Minuten vorbei. Sie hat aufgehört sich im Kreis zu drehen. Sie fixiert einen Mann im Publikum. Plötzlich rennt sie auf ihn zu und stürzt sich auf ihn. Die Zuschauer lachen laut und applaudieren. Manchmal macht das Gruseln eben unheimlichen Spaß. flocken, ein bisschen Schminke und Gummimilch. Das ist eine spezielle Flüssigkeit. Zunächst vermischst du ein wenig von der klebrigen Gummimilch mit den Haferflocken. Dann feuchtest du die Hautfläche, die du verun stalten willst, mit der Milch an. Etwa deine Wange oder deinen Arm. Danach verteilst du das Ha ferflocken Gemisch auf der Hautfläche. Sind die Flocken an getrocknet, sieht das schon zombiemäßig schaurig aus. Mit rotem und dunklem Lidschat ten kannst du dem Ganzen noch Farbe verleihen. Lass dir dabei am besten von deinen Eltern hel fen. (dpa)