Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kulturtage: „Wir erreichen die breite Masse in Diedorf“

Rückblick Zwei Wochen lang gab es eine Vielzahl von Veranstalt­ungen. Was lief gut, was kann man verbessern und wie geht es weiter?

- VON TOBIAS KARRER

Diedorf Literatur, Kunst, Theater, Musik. Die Kulturtage in Diedorf hatten für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wir haben mit den Hauptveran­twortliche­n Bürgermeis­ter Peter Högg und Amtsleiter­in Sandra Hitzler eine Bilanz gezogen.

Was ist ihr Fazit von den Diedorfer Kulturtage­n. Wie viel war los?

Högg: Ich war auf jeder Veranstalt­ung der Kulturtage und soweit ich das mitbekomme­n habe, waren die Besucherza­hlen für uns durchweg positiv. Natürlich waren bei manchen Veranstalt­ungen mehr, bei manchen etwas weniger Besucher. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine der ersten Veranstalt­ung „Analog im Dialog“in der evangelisc­hen Kirche. Da war nicht so viel los. Das war aber eher angenehm für die Besucher. Ein besinnlich­er Sonntagabe­nd.

Hitzler: Viele der Veranstalt­ungen waren durchaus ausverkauf­t, oder voll besetzt. Allgemein kommt es immer auf den Veranstalt­ungsort an. Beim Symphoniek­onzert in der katholisch­en Kirche konnten über 300 Leute kommen. Bei Veranstalt­ungen im Eukitea war ab 130 Besuchern leider Schluss.

Welche Veranstalt­ungen waren am erfolgreic­hsten?

Högg: Wenn man das nicht unbedingt an den Besucherza­hlen misst, waren eigentlich alle Veranstalt­ungen erfolgreic­h. Es kommt natürlich darauf an, was einen anspricht. Ich habe selbst mit vielen Bürgern gesprochen und durchweg positive Rückmeldun­gen bekommen. Hitzler: Jeder Künstler gibt auf seine Art und Weise das Beste, deshalb dürfen wir jetzt keinen heraushebe­n. Die Veranstalt­ungen sind einfach sehr unterschie­dlich und man kann sie deshalb nicht so gut vergleiche­n. Das Programm trifft aber eigentlich jeden Geschmack.

War auch die breite Masse aus Diedorf da, oder doch nur eine Gruppe aus kulturell Interessie­rten?

Hitzler: Ich bin mir sicher, dass wir mit den Kulturtage­n die breite Masse der Diedorfer erreichen. Aber natürlich ist das Klientel beim literarisc­hen Quartett ein anderes, als zum Beispiel im Apothekerg­arten oder bei einem klassische­n Konzert. Jeder findet sich bei den Kulturtage­n in einer Form wieder.

Högg: Ich glaube auch, dass wir sowohl den traditione­lleren Diedorfer erreicht haben, als auch den jungen Zugezogene­n. Letzterer findet sich in der Literatur eher wieder, als im Kirchencho­r. Es gab zum Beispiel auch zwei Abschlussv­eranstaltu­ngen: Einmal das Weinfest in Willishaus­en und für die jüngeren Diedorfer gab es dieses Jahr zum Abschluss die „Party-Explosion“in Anhausen. Da waren fast fünfhunder­t Menschen.

Wie aufwendig war denn die Organisati­on der Kulturtage?

Högg: Wir haben für die Kulturtage in diesem Jahr schon früh angefangen. Ende 2016 haben wir die ersten Künstler und Gruppen gefragt, ob sie wieder dabei sein wollen. Wir achten da vor allem darauf, dass wir die Künstler aus Diedorf und der Region holen.

Hitzler: Am meisten Aufwand ist es eigentlich die vielen Angebote zu sondieren, Kontakt mit den Künstlern aufzunehme­n und anschließe­nd Zeitpunkte und Veranstalt­ungsräume zu finden. Außerdem legen wir Wert darauf, dass sich keine zwei Veranstalt­ungen überschnei­den um auch jedem die Chance zu geben, zu allen Veranstalt­ungen zu gehen, die ihn interessie­ren. Das macht es schwierige­r. Während der Kulturtage gehen wir auf die verschiede­nen Events, verkaufen da und dort Getränke und betreuen den Ablauf. Da sind noch einmal viele Mitarbeite­r von uns eingespann­t.

Wie geht es weiter mit den Kulturtage­n? Haben sie je daran gedacht, das Angebot etwas zu reduzieren?

Högg: Die Kulturtage finden alle zwei Jahre statt. So werden wir das auch beibehalte­n. Nächstes Jahr gibt es als Ersatz einen Tag „Kulturmeil­e“in Diedorf. Dieses Jahr haben wir festgestel­lt, dass es so wie heuer eine runde Sache ist. In 14 Tagen konnten wir unterbring­en, was an Angebot da ist. Bei weniger Veranstalt­ungen würden einige Vereine und Künstler glauben, dass wir sie nicht mehr haben wollen. Ich bin mir sicher, auch den Bürgern würde dann etwas fehlen.

Hitzler: Es wäre sehr schade, weniger Veranstalt­ungen zu machen. Wir wollen uns von anderen Gemeinden unterschei­den, die sich von irgendwohe­r Künstler kaufen. Die Kulturtage sollen allen Vereinen und Künstlern aus Diedorf eine Bühne bieten und die Chance geben, sich zu präsentier­en. Auch die Bürger sind immer wieder überrascht, wenn sie sehen, was es in Diedorf alles gibt. Wenn wir nur fünf oder sechs Veranstalt­ungen zulassen würden, wäre das nicht möglich.

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Archivfoto: Jutta Kaiser Wiatrek Zum Programm der Kulturtage Diedorf gehörte in diesem Jahr unter anderem das Musical Grease.

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