Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bedauern nach Streit um Kopftuch

Was die Professori­n zu dem Vorfall sagt

- VON ANDREAS JUNGBAUER

● 24. November Der 34. Kathreinta­nz findet um 20 Uhr im Gasthaus Klos terschenke in Maihingen statt. Es spie len die Löpsinger Kirbemusik­anten. Mittanzen können alle, die Figurentän ze werden vorher gezeigt. (huda) Würzburg Nachdem in einer Vorlesung an der Würzburger Julius-Maximilian­s-Universitä­t der Streit um das Kopftuch einer Studentin eskaliert war, hat sich die im Mittelpunk­t des Eklats stehende Professori­n dazu geäußert.

Wie berichtet, hatte Politik-Professori­n Gisela Müller-BrandeckBo­cquet in einer Vorlesung am Mittwoch alle Studierend­en gebeten ihre Kopfbedeck­ungen abzunehmen. Eine 19-jährige Muslima beharrte jedoch auf ihrem Kopftuch und argumentie­rte mit der gesetzlich verankerte­n Religionsf­reiheit. Es kam zu Zwischenru­fen und Tumulten, zahlreiche Studierend­e solidarisi­erten sich mit der türkischst­ämmigen Kommiliton­in und verließen den Saal. Seither sieht sich Müller-Brandeck-Bocquet, seit 20 Jahren Politik-Professori­n an der Uni Würzburg, teils heftiger Kritik ausgesetzt.

Müller-Brandeck-Bocquet sagt, sie habe eine derartige Welle der Empörung und der Aufregung nicht erwartet. Sie bitte generell die Teilnehmer ihrer Vorlesunge­n, aus Respekt gegenüber der Wissenscha­ft und dem Lehrbetrie­b ihre Kopfbedeck­ungen abzunehmen – und denkt dabei zuvorderst an Mützen und BaseCaps. Als die 19-jährige Muslima als Einzige im Hörsaal ihr Kopftuch nicht abnahm und der Bitte widersprac­h, „habe ich meine Meinung zu diesem Thema ausgedrück­t. Ich habe sie nicht dazu gezwungen oder gar dazu, die Vorlesung zu verlassen.“

Müller-Brandeck-Bocquet hat das Gefühl, dass ein Teil der Studierend­en sie „missverste­hen wollte“. Die allgemeine Rechtslage sei ihr bekannt: „Natürlich weiß ich, dass ich niemanden dazu zwingen kann.“Aber als altgedient­e Professori­n müsse sie ihre Position vertreten dürfen. Und danach gehöre Religion nicht in einen Raum, in dem Politikwis­senschaft gelehrt wird. Von mehreren Seiten war Müller-Brandeck-Bocquet nach dem Vorfall zu einer Entschuldi­gung gegenüber der Studentin aufgeforde­rt worden. Diese ist am Freitag erfolgt.

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Foto: Angela Hotz, Bezirk Schwaben Auch junge Menschen haben Freude am Volkstanz – vor allem auch am Zwiefachen, der ein bisschen Konzentrat­ion verlangt. In Nördlingen kann dieser besondere bayerische Tanz am Sonntag gelernt und geübt werden.
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Gisela Müller Brandeck Bocquet

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