Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Damit das Trinkwasser niemals ausgeht
Versorgung Gersthofen hat Verbünde mit Nachbarorten. Sie stellen sicher, dass im Notfall der Hahn nicht trocken bleibt
Gersthofen Ähnlich wie Augsburg ist die Stadt Gersthofen stolz auf die Qualität des selbst gewonnenen Trinkwassers, das jederzeit zuverlässig aus dem Wasserhahn fließt. Doch wenn mal was passiert und dieses Wasser im Katastrophenfall nicht mehr verwendet werden kann? Über mehrere Verbünde hat sich die Stadt abgesichert, damit der Hahn nicht trocken bleibt. Und bald kommt noch ein weiterer dazu.
Für Gersthofen selbst gibt’s nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführer Bernhard Schinzel zwei Tiefbrunnen. „Diese können gleichzeitig betrieben werden. Im laufenden Betrieb wird für Gersthofen allerdings nur einer gebraucht“, sagte Schinzel im Werkausschuss. Ein Brunnen mit Hochbehälter bei Batzenhofen stellt dort die Versorgung sicher. „Die Kapazität unserer Pumpen und Brunnen wird zu weniger als 50 Prozent ausgenutzt.“Im Schnitt werden pro Jahr 1,3 Millionen Kubikmeter gefördert.
Beim Stadtteil Hirblingen gibt’s eine Verbindung zur Loderberggruppe (Mitglieder Neusäß, Aystetten), um für diesen Stadtteil und für Batzenhofen eine sichere Wasserlieferung zu schaffen. „Wir übernehmen hier auch die Rufbereitschaft.“Bis zu 650 000 Kubikmeter darf dieser Wasserzweckverband fördern.
Gersthofen unterhält zudem einen Notverbund mit der Stadt Augsburg ein. „Dieser kann im Grunde Gersthofen an einem normalen Tag komplett mit Wasser versorgen“, so Schinzel weiter.
Der Verbund mit der Gemeinde Gablingen komme vor allem dieser Gersthofer Nachbarkommune zugute.
Nach dem Gemeinderat in Langweid hat sich nun auch der Gersthofer Werkausschuss dazu entschieden, einen neuen Wasserversorgungs-Notverbund mit Langweid einzugehen. „Mit diesem könnte bei einem Ausfall der Eigenversorgung in Langweid die vollständige Grundversorgung durch Gersthofen gewährleistet werden.“Allerdings sei der Wasserdruck dann geringer als üblich. Der Anschluss ans Gersthofer Netz soll über die Leitung zur Kaserne Gablingen, nördlich der Stifter-Siedlung, gelegt werden.
Doch auch Gersthofen erwarte sich durch diese neue Verbindung einen Nutzen, erläuterte Schinzel. „Aufgrund der Druckverhältnisse und Rohrdimensionen wäre auch eine Versorgung in Richtung Gersthofen möglich.“Allerdings könnte auf diesem Weg beim Ausfall der Wasserversorgung Gersthofens nur die Versorgung im nördlichen Bereich der Stadt stabilisiert werden.
Die Kosten von circa 400000 bis 500 000 Euro sollen komplett von Langweid getragen werden. Die Gemeinde würde dann bei der Nutzung auch den Gersthofer Wasserpreis bezahlen, sodass den Gersthofer Kunden durch den neuen Verbund keine Erhöhung des Wasserpreises drohe, machte Schinzel deutlich. Einstimmig sprach sich der Werkausschuss für den neuen Verbund aus. Damit das Wasser auch in den Notverbindungsleitungen immer frisch ist, müssen diese regelmäßig kräftig durchgespült werden.