Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Digitale Jagd nach Einbrecher­n

Spezielle Software auch für Schwaben

- VON MICHAEL BÖHM

Unfällen Verletzung­en davon, zwölf starben.

● Ursachen Nach Angaben der Polizei sind die Hauptursac­hen Vorfahrts fehler, weitere Verkehrsre­gel und Tempoverst­öße, Alkohol und schlechte Erkennbark­eit der Radfahrer. Viele Radler führen zudem ohne Helm, was das Risiko für Leib und Le ben stark ansteigen lasse. (avu) „Hier geht es um die Vermeidbar­keit aus der Sicht beider Unfallbete­iligten.“

Kaufbeuren­s Oberbürger­meister Stefan Bosse will derweil die Verkehrsre­gelung an der Unfallkreu­zung auf den Prüfstand stellen. „Die Besonderhe­it an dieser Kreuzung besteht darin, dass stadteinwä­rts fahrende Radfahrer durch das Gefälle mitunter ein hohes Tempo erreichen“, sagt Bosse. Dies verschärfe die Gefahr beim Abbiegen. Vorerst sei nun die Ampelschal­tung verändert worden, sodass geradeaus fahrende Radler an der Ampel in der Regel Rot haben, wenn Auto- und Lastwagenf­ahrer nach rechts abbiegen. Augsburg Nach zuletzt kontinuier­lich steigenden Einbruchsz­ahlen versucht die Polizei bei der Suche nach den Tätern neue Wege zu beschreite­n. Kürzlich wurde im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West in Kempten eine eigene Sonderkomm­ission gegründet, die sich ausschließ­lich mit der Jagd nach Einbrecher­n beschäftig­en soll. In Nordschwab­en gibt es eine solche Sondereinh­eit seit fast zwei Jahren. Dort ging die Zahl der Einbrüche seither spürbar zurück und die Zahl der aufgeklärt­en Fälle nach oben.

Möglicherw­eise bekommen die schwäbisch­en Polizisten in Zukunft auch noch digitale Unterstütz­ung. Nach einem Testlauf im Jahr 2015 startete das bayerische Landeskrim­inalamt im vergangene­n Jahr die Arbeit mit einer Software namens „Precobs“(Pre-Crime-Observatio­n-System). Diese fasst sämtliche Einbrüche in einem bestimmten Gebiet zusammen, analysiert diese und schlägt Alarm, wenn es Anzeichen für einen Serientäte­r gibt. „Es gibt bestimmte Indikatore­n dafür, dass es sich bei Einbrecher­n um Profis oder um Amateure handelt. Das Programm erkennt diese und meldet, wenn in der Nähe eines Tatorts weitere Einbrüche zu erwarten sind“, erklärt Günter Okon vom Landeskrim­inalamt. Als Folge würde die Polizei dann in genau diesem Bereich verstärkt Streife fahren.

Bislang ist „Precobs“lediglich in München und in Teilen Mittelfran­kens im Einsatz. Dort schlug es im vergangene­n Jahr rund 300 Mal Alarm. Immer wieder seien den Polizeibea­mten dann in den gemeldeten Bereichen tatsächlic­h verdächtig­te Fahrzeuge und potenziell­e oder gar gesuchte Kriminelle aufgefalle­n. Das Ergebnis: In den von der Software überwachte­n Regionen sei ein deutlicher Rückgang der Einbruchsz­ahlen erkennbar, sagt Okon.

Aufgrund dieses Erfolgs werde im Landeskrim­inalamt überlegt, „Precobs“auch in anderen Region, zum Beispiel Schwaben, einzusetze­n. „Es hat sich gezeigt, dass das Programm nicht nur in Großstädte­n, sondern auch in gewissen ländlichen Bereichen sinnvoll ist“, erklärt Okon. Derzeit werde noch das polizeilic­he „Vorgangsbe­arbeitungs­system“erneuert. Wenn das 2019 erledigt sei, wolle man die Einbrecher-Software bayernweit verbreiten.

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Foto: Mathias Wild An dieser Kreuzung in Kaufbeuren starb Lucas K. vor vier Wochen. Ein Lastwagen überrollte den 16 Jährigen.
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Foto: Alexander Vucˇko Sylvia K. trauert um ihren gestorbene­n Sohn Lucas.

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