Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Cosmos’ wilder Ritt geht weiter

Landesliga Südwest Nach effektiver Chancenver­wertung in Durchgang eins und verpasster Vorentsche­idung siegt Aystetten nach einer Abwehrschl­acht auch beim FC Gundelfing­en

- Bd. 15 Uhr 15 Uhr 12.30 Uhr a. 15 Uhr VON OLIVER REISER

Aystetten/Gundelfing­en Eine Woche nach dem 2:0-Erfolg beim vermeintli­chen Topfavorit­en Türkspor Augsburg hat der SV Cosmos Aystetten in der Fußball-Landesliga Südwest eine weitere Duftmarke hinterlass­en. Der Aufsteiger gewann am Samstagnac­hmittag beim Bayernliga-Absteiger FC Gundelfing­en mit 3:2. Dabei zeigten sich die Schützling­e von Trainer Marco Löring vor allem im ersten Durchgang sehr effektiv und mussten am Ende einen 3:0-Vorsprung in einer wahren Abwehrschl­acht über die Zeit retten.

„Die ersten 20 Minuten waren das Schlechtes­te, was wir in dieser Saison bisher gespielt haben“, analysiert­e der Coach gnadenlos. „Da haben wir zu viele Bälle hergeschen­kt.“Es schien, als müsste sich die Mannschaft nach den Ausfällen der Stammspiel­er Max Drechsler (Urlaub), Stefan Lukic (beruflich verhindert) und Xhevalin Berisha (gesperrt) erst finden. Aystetten kam kaum aus der eigenen Hälfte, schon zu lamentiere­n, als die Gastgeber erstmals nachhalfen. Fabio Kühn verlor das Leder im Mittelfeld, Thomas Hanselka legte für Robert Markovic-Mandic auf, und der 21-Jährige verwandelt­e eiskalt zum 0:1 (20.). Nur sechs Minuten später leistete sich FCG-Abwehrreck­e Christoph Schnelle einen katastroph­alen Fehlpass. „Das war so ein Ding, wie ich es mir gegen Illertisse­n geleistet habe“, stellte Xhevalin Berisha selbstkrit­isch fest. Gnadenlos wie eine Kobra schlug Markovic-Mandic zu. Sein achter Saisontref­fer bedeutete das 0:2.

Und auch der dritte Schuss aufs Tor, Kaan Dogan hatte vor dem Führungstr­effer vorbeigezi­elt, schlug im FCG-Kasten ein. Nachdem die Gundelfing­er Abwehr in der 40. Minute nicht wirklich klären konnte, nagelte Emre Kurt das Leder aus 20 Meter unter die Querlatte ins Netz. Effektiver geht es nicht!

Der FCG indes versiebte seine Chancen leichtfert­ig. Bei der besten Möglichkei­t brachte Emre Kurt irgendwie noch den Kopf an den Schuss von Fabian Kühn (28.), an- sonsten war bei Torhüter Valentin Coca Endstation. Unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f leistete sich die rechte Abwehrseit­e der Cosmonaute­n einen Aussetzer, den Manuel Müller zum 1:3 nutzte.

Dieser Treffer war das Signal zu einer furiosen Aufholjagd. Mit dem stürmische­n Wind im Rücken zog der Ex-Bayernligi­st nun ein Powerplay auf, spielte mit ihrer Mann-gegen-Mann-Verteidigu­ng aber auch Harakiri. Thomas Hanselka (60.), Kaan Dogan (62.) und Patrick Szilagy (69.) hatten dreimal die Entscheidu­ng auf dem Fuß, fanden jedoch im Gundelfing­er Keeper André Behrens, der längst den Liberopart übernommen hatte, ihren Meister. „Wenn wir hier das 4:1 machen, ist der Drops gelutscht“, konstatier­te Löring, „so ist es noch ein heißer Tanz geworden.“

In der Tat: Dem für Innenverte­idiger Christoph Schnelle eingewechs­elten Bernd Scheu gelang der 2:3-Anschlusst­reffer (72.), der eine hoch spannende Schlusspha­se einläutete, in der die Aystetter im Gegenzug durch Robert Markovicbe­gann Mandic erneut die Vorentsche­idung liegen ließen. Die Cosmos-Hintermann­schaft um den überragend­en Emre Kurt musste nun eine wahre Abwehrschl­acht liefern und hatte Glück, dass Coca gegen Maximilian Braun (75.) parierte und Johannes Hauf freistehen­d am langen Eck kläglich vergab. Der 17-Jährige war wohl zu überrascht gewesen. Mit Glück und Geschick und einigen Gelben Karten wegen Zeitschind­ens brachte der SV Cosmos den nächsten Dreier über die Zeit und durfte damit sogar auf dem dritten Tabellenpl­atz übernachte­n.

FC Gundelfing­en: Behrens – Grötzinger, Schnelle (65. Scheu), Reutter, Laubmeier – Elze, Braun, Kühn (46. Winkler), Schwer, Müller – Hauf (82. Öz)

SV Cosmos Aystetten: Coca – R. Kurt, E. Kurt, Sakrak, Klotz – Mijailovic – S. Kurt (90.+5 Dörr), Dogan (80. Michl), Szilagyi – Hanselka, Markovic Mandic (87. Linder) Tore: 0:1 Markovic Mandic (20.), 0:2 Mar kovic Mandic (26.), 0:3 E. Kurt (40.), 1:3 Müller (45.), 2:3 Scheu (72.). – Schieds richter: Venus (TSC Weißenbron­n). – Gelb Rot: Hanselka (90./Aystetten). – Zuschauer: 170.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Mit zwei Treffern war „Kobra“Robert Markovich Mandic der „Mann des Tages“beim 3:2 Sieg des SV Cosmos Aystetten in Gundelfing­en. Thomas Hanselka lässt ihn hoch leben, Kaan Dogan (rechts) eilt zum Gratuliere­n herbei.
Foto: Oliver Reiser Mit zwei Treffern war „Kobra“Robert Markovich Mandic der „Mann des Tages“beim 3:2 Sieg des SV Cosmos Aystetten in Gundelfing­en. Thomas Hanselka lässt ihn hoch leben, Kaan Dogan (rechts) eilt zum Gratuliere­n herbei.

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