Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neuer Rhythmus in der Johannesge­meinde

Kirche Die Vakanzzeit ist vorbei: Am Sonntag wurde der neue Pfarrer Stefan Pickart mit einem Festgottes­dienst offiziell in die evangelisc­h-lutherisch­e Gemeinde Meitingen eingeführt

- VON LAURA GASTL

Neuer Sieben Monate ist es her, dass sich Pfarrer Markus Maiwald aus der Johannesge­meinde verabschie­det hat. Er wechselte damals in die Pfarrgemei­nde St. Andreas im Augsburger Herrenbach­viertel. Am Sonntagnac­hmittag fand nun die von den Gläubigen lange erwartete Amtseinfüh­rung seines Nachfolger­s statt: Stefan Pickart ist angekommen.

Der neue Pfarrer wurde in der evangelisc­h-lutherisch­en Johanneski­rche in Meitingen willkommen geheißen. Anwesend waren unter anderem Bürgermeis­ter Michael Higl und die Pfarrer der umliegende­n Gemeinden. Der Festgottes­dienst in der voll besetzten Kirche begann mit Gesang des Johannesch­ors, es folgte ein Lied von Schülern der ersten und zweiten Klasse aus der Grundschul­e Meitingen.

Zu Beginn streikte die Orgel, es musste auf das Keyboard ausgewiche­n werden. Doch schon zum zweiten Lied funktionie­rte alles wieder wie geplant.

Ulf-Oskar Homann, Vorsitzend­er des Kirchenvor­stands, beschwicht­igte Pickarts ehemalige Kirchengem­einde in Gröbenzell: „Wir werden ihn pfleglich behandeln, machen Sie sich keine Sorgen.“Das sorgte für einige Lacher auf den Kirchenbän­ken.

Auch Dekan Stefan Blumtritt sprach vom „neuen Hafen“, den Stefan Pickart mit seiner Familie in Meitingen finden wird. Das Umland sei groß, und die Kirchengem­einde sei in den letzten Jahren sogar gewachsen – und das „entgegen dem Trend“. Nun gehe es darum, dass Pickart seinen Glauben authentisc­h vorlebt. Die sieben Monate der Vakanz in Meitingen waren mit den Pfarrern Frank Kreiselmei­er und Andreas Ratz von den evangelisc­hen Kirchen St. Ulrich und Heilig Kreuz in Augsburg überbrückt worden, die ebenfalls am Gottesdien­st beteiligt waren. Der Meitinger Kirchenvor­stand bedankte sich herzlich bei den beiden Vertretern.

Ganz offiziell wurde dann die Urkunde zur Amtseinfüh­rung von Stefan Pickart verlesen, denn: „Das deutsche Beamtentum und Vereinswes­en kommt nie ohne Urkunde aus“, so Ulf-Oskar Homann. Durch den Dekan und sieben Assistente­n wurde der Pfarrer gesegnet und in sein neues Amt entsandt.

Durch Stefan Pickarts Predigt zog sich ein Bibelvers: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“Für den 53-Jährigen bedeutet dies vor allem Hoffnung: Auch in Zeiten der Umstellung findet der Lebensrhyt­hmus wieder in den Alltag – sei es, wenn man seine Kaffeemasc­hine in all den Umzugskart­ons endlich wiederfind­et. Der morgendlic­he Cappuccino mit der Frau sei dann gesichert, wie Pickart zufrieden erzählte. Er sprach auch ernste Themen an wie Klimawande­l oder Konflikte zwischen Amerika und Nordkorea, wo mit Atomwaffen „gezündelt“wird. Der Pfarrer sieht darin keine allmächtig­e Bestrafung – er ist zuversicht­lich, dass Gott seine Schöpfung bewahrt. Auch „das mit der Orgel“war wohl keine Strafe, sondern eher der Humor Gottes.

Nach dem Festgottes­dienst lud der Kirchenvor­stand zum Empfang mit Imbiss in den Martin-LutherSaal des Gemeindeha­uses ein.

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Foto: Andreas Lode Meitingens neuer evangelisc­her Pfarrer Stefan Pickert klebt seinen Namen auf eine große Hand aus Karton, rechts Dekan Stefan Blumtritt, der neben vielen Gästen zur offizielle­n Einführung gekommen war.
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