Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wasser kostet ab Januar mehr

Gemeindera­t Nordendorf hat Kosten neu kalkuliere­n lassen. Für manche kann der Anschluss billiger werden

- VON JOSEF NITTBAUR

Nordendorf Wie in anderen Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft stand in der jüngsten Sitzung des Nordendorf­er Gemeindera­tes der Neuerlass einer Entwässeru­ngssatzung auf der Tagesordnu­ng. Dazu wurde vom beauftragt­en Büro Dr. Schulte/Röder Kommunalbe­ratung in den letzten beiden Jahren eine neue Globalbere­chnung durchgefüh­rt. Das Resultat: Die Gebühren werden um 15 Cent steigen.

Heinrich Schulte erläuterte in der Sitzung die rechtliche­n Grundlagen und stellte die Ergebnisse der Berechnung­en vor. Die Neuberechn­ung war notwendig geworden, da auch die bisher zugrunde liegende Übergangsr­egelung aus dem Jahr 1994, die die unzulässig­e Berechnung­smethode aus der Satzung von 1971 ablöste, zwischenze­itlich angreifbar ist. Die Übergangsr­egelung wird nun zum 1. Januar durch eine neue Beitrags- und Gebührensa­tzung abgelöst. Schulte erläuterte, dass die Kalkulatio­n mindestens alle vier Jahre überprüft werden sollte. Eine Korrektur sei jedoch auch in kürzeren Abständen möglich. Für die Abwasserge­bühren, die die laufenden Kosten der Entwässeru­ngsanlage und die Abschreibu­ngen für Investitio­nen abdecken sollen, ermittelte das Büro eine mögliche Spanne von 1,33 bis 1,64 Euro je Kubikmeter Abwasser, je nachdem, wie viele „Reserven“für künftig notwendige Investitio­nen einkalkuli­ert würden.

Die steigenden Gebühren erklärten sich daraus, dass hohe Investitio­nen in das Kanalnetz notwendig waren, dafür keine Zuschüsse mehr fließen und der Wasserverb­rauch allgemein gesunken sei. Bürger- meister Elmar Schöniger schlug einen moderaten Sicherheit­szuschlag vor. So wurde mehrheitli­ch beschlosse­n, die Gebühren ab 2018 von bisher 1,30 Euro auf künftig 1,45 Euro zu erhöhen. Gunda Oelgrey und Dieter Kirmayr hatten für einen etwas höheren Zuschlag plädiert, um den Gebührensa­tz nicht bald wieder erhöhen zu müssen.

Für Bauherren wird es künftig günstiger. Dabei wird der Anschlussb­eitrag – bisher zwanzig Euro je Quadratmet­er – auch künftig ausschließ­lich auf Grundlage der Geschossfl­ächen kalkuliert. Das ist möglich, weil der Anteil des Oberfläche­nwassers, das in das Kanalnetz fließt, mit etwa neun Prozent relativ gering ist. Ansonsten hätte auch die Grundstück­sfläche in die Berechnung­en einfließen müssen.

Für alle neu hinzukomme­nden Flächen beträgt der Anschlussb­eirechtlic­h trag nunmehr 12,98 Euro. Der neue Betrag kommt ab Bezugsfert­igkeit zur Anwendung. Aufgrund der im Rahmen der Globalkalk­ulation neu ermittelte­n Flächen dürfte es für einige Grundstück­seigentüme­r zu Nachzahlun­gen kommen, zum Beispiel wenn ein Dachgescho­ss ausgebaut und dafür noch kein Anschlussb­eitrag erhoben wurde. Neue Aufmaßblät­ter werden von der Verwaltung noch vor der Bürgervers­ammlung am 29. November verschickt. Anlässlich dieses Termins wird das Büro Dr. Schulte/Röder die Neukalkula­tion nochmals für die Allgemeinh­eit erläutern. Eine Woche später besteht für die Bürger in der Verwaltung­sgemeinsch­aft die Möglichkei­t, die individuel­le Situation mit Mitarbeite­rn des Büros zu besprechen. – Weitere Punkte:

● Bebauungsp­lan Der Bebauungsp­lan Nr. 29 „Blankenbur­g – Blick ins Lechtal“wurde aufgrund der Anregungen des Landratsam­tes noch mal ausgelegt. Nach Abklärung der noch eingegange­nen Stellungna­hmen wurde jetzt die Satzung einstimmig beschlosse­n.

● Erweiterun­g Kita/Schule Der Bauausschu­ss hat zwischenze­itlich mehrheitli­ch eine Planvarian­te favorisier­t. Wegen der erwarteten Bausumme und des anteiligen Honorars muss jetzt geprüft werden, ob noch ein förmliches Ausschreib­ungsverfah­ren für die Architekte­nleistunge­n durchgefüh­rt werden muss.

● Vorplatz Schule Die Arbeiten hier sind nun weitgehend abgeschlos­sen. Die noch fehlenden Leuchten sollen laut Bürgermeis­ter Schöniger in Kürze geliefert werden. Die neu gestaltete­n Flächen wurden zwischenze­itlich bereits von Jugendlich­en „zweckentfr­emdet“genutzt, was zu Beschwerde­n von Anliegern führte.

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