Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Beinahe vom Winde verweht
Wetter Der Sturm fegt über einen fast leeren Aichacher Stadtplatz, hinterlässt aber keine großen Schäden. Wer beim Jahrmarkt standhält
Aichach Sturm Herwart war am gestrigen Sonntag auch im Aichacher Land kräftig zu spüren. Pflanzkübel oder Bauzäune hielten ihm nicht stand. Dennoch zog das stürmische Tief noch glimpflich vorüber. Den Aichacher Jahrmarkt gestern aber hätte es beinahe komplett vom Winde verweht.
Eine Oberbernbacherin sagte am Vormittag auf dem Stadtplatz: „So was habe ich noch nie erlebt, dass der Simon- und Judäimarkt so leergefegt war.“Die böenartigen Regengüsse hatten am Sonntag den Großteil der Händler vertrieben – und die Besucher ebenso. Nur ausgesprochen wasserfesten Fieranten und Marktbummler trotzten dem ungemütlichen Wetter.
Ein Händler aus Hilpoltstein am Oberen Tor war hauptsächlich damit beschäftigt, den Regen von seinen Trockenfrüchten fernzuhalten. Trotzdem war er unerschütterlich: „Wir bleiben da und hoffen, dass es am Nachmittag besser wird.“
Mit am besten gingen die Blumengestecke für Allerheiligen. Die wenigen Besucher steuerten gezielt die Blumenstände an, suchten sich ihr Gesteck aus und verließen wieder mit schnellen Schritten den Stadtplatz. Das Wetter zu ignorieren versuchte auch die Mannschaft von Happy Flower aus Schrobenhausen. Eine Verkäuferin sagte, dass man es sich nicht nehmen lasse, nach Aichach zu kommen. Schließlich habe man ja Stammkundschaft hier.
Doch nach Mittag beruhigte sich die Wetterlage zusehends. Am Nachmittag kam zwischendurch sogar einmal die Sonne durch. In der Folge herrschte doch ein bisserl mehr Leben zwischen den beiden Toren, zumal auch viele Geschäfte geöffnet hatten. Manch einer nutzte den regnerischen Sonntag, um Einkäufe zu erledigen.
Für die Aichacher Polizei blieb es trotz des stürmischen Wetters weitgehend ruhig. Die Aichacher Feuerwehr wurde wegen des Unwetters zu mehreren umgestürzten Bauzaunfeldern in der Franz-BeckStraße gerufen. Mehr zu tun hatten ihre Kollegen im Landkreissüden. Dort musste zwischen Zillenberg (Gemeinde Ried) und Egenburg bei Odelzhausen (Kreis Dachau) wegen umstürzender Bäume gesperrt werden.