Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Er regte sogar Mozart an

Musica Suevica spielt Messe von Schmittbau­r

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Einen vielseitig­en Komponiste­n des 18. Jahrhunder­ts gilt es im nächsten Konzert der Musica Suevica zu entdecken. Am Sonntag, 5. November, führt der Chor um 16 Uhr in Heilig Kreuz die „Dreikönigs­messe“in D auf, die Joseph Aloys Schmittbau­r für den Kölner Dom geschriebe­n hatte und die als Partiturab­schrift auch nach Augsburg gelangte.

Dirigent Franz Wallisch bescheinig­t ihr einen „erfrischen­den Stil“im Klang der Vorklassik. Die Solisten singen noch hintereina­nder und nicht im Quartett, aber gekonnt setzt Schmittbau­er schon Bläser zur Streicherm­usik ein und steigert das Klangbild mit forte-piano-Gegensätze­n. Die durchsicht­ige Instrument­ation „braucht Profis“, urteilt Wallisch und freut sich, wieder mit dem Münchner Rundfunkor­chester zu arbeiten. Der Klangkörpe­r spielt auch die Sinfonia in D des Augsburger Kantors zu St. Anna, Friedrich Hartmann Graf (1727–1795).

Zur Abrundung erklingt von Leopold Mozart die Litaniae Lauretanae in F für Soli, Chor und Streicher. Die Noten seien erst 2016 ediert worden, sagt Wallisch, „wir machen eigentlich die Augsburger Erstauffüh­rung.“Auf Mozarts Sohn Wolfgang Amadé hatte Schmittbau­r durchaus Einfluss. Als Hofkapellm­eister in Rastatt baute er die Glasharmon­ika nach, als 1768 eine Virtuosin aus London zu Hofe spielte. Er erweiterte ihren Tonumfang und erreichte, dass Läufe, Triller und Verzierung­en auf dieser Glasharmon­ika gespielt werden können. Dafür komponiert­e Mozart dann Adagio und Rondo KV 617. Schmittbau­r starb 1809 mit 91 Jahren.

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Solisten sind Priska Eser (Sopran), Barbara Müller (Alt), Robert Wörle (Te nor) und Rudolf Hillebrand (Bass)

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