Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Ort für Schmerz, Trauer und auch Wut
Gersthofen Der Regen konnte ihnen nichts anhaben: Herzenswärme und das Gefühl der Zusammengehörigkeit dominierten die Gedenkfeier für getötete, missbrauchte, misshandelte und vermisste Kinder im Kurpark von Oberstdorf. Dort ist vor zehn Jahren mit den Vereinen „Schaut hin!“und „Natalie“, der Unterstützung der Tabaluga-Kinderstiftung und des Bundes des Deutschen Kriminalbeamten eine Gedenkstätte entstanden. Gabriele Schmidthals-Pluta vom Verein Sicheres Leben Gersthofen erinnerte in einer ergreifenden Rede: „Wir wollten eine Stätte schaffen, an denen die Betroffenen und Hinterbliebenen ihren Schmerz und ihre Trauer, ihre verlorene Kindheit und auch die Wut über die bleibenden Wunden ablegen können. Wir wollten eine Stätte schaffen, die betroffen macht, sie soll auffordern, sich der Problematik zu stellen, denn: Wir wollen keine Gewalt gegen Kinder.“Die Vorsitzende sprach auch das Projekt Riskid an: Dessen Initiatoren bemühen sich um Anerkennung und gesetzliche Grundlagen, dass Kinderschutz vor Datenschutz gestellt wird. Gabriele SchmidthalsPluta: „Wir fordern die Verantwortlichen in der Politik auf, sich diesen Tatsachen endlich zu stellen, die vorgeschlagenen Möglichkeiten durch Riskid – nämlich Missbrauch, Vernachlässigung, Misshandlung im häuslichen Bereich an unseren Kindern – zu minimieren. Wir werden weiterhin dafür einstehen, wir werden unbequem sein, wir werden kämpfen und nicht still sein.“