Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kein Blümchen am Wegesrand

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Zum Thema Insektenst­erben und zum Kommentar vom 26. Oktober:

Nicht mehr Unkraut zu jäten halte ich für keinen guten Rat. In kürzester Zeit würde uns alles über den Kopf wachsen, und manch einer käme erst recht auf die Idee, Chemie einzusetze­n. Dagegen können im Rasen gerne Löwenzahn, Gänseblümc­hen, Hahnenfuß, Gundermann u. Ä. wachsen.

Bei allen Ursachenfo­rschungen lässt man einen Punkt aus, nämlich die Biogasanla­gen, die von Umweltschü­tzern forciert wurden (erneuerbar­e Energien). Ausgehend davon, Kuhmist zur Energiegew­innung heranzuzie­hen, entwickelt­e man dieses System. Rot-Grün subvention­ierte die Anlagen massiv. Für Biogasanla­gen werden riesige Flächen verbraucht, zu deren „Fütterung“in kurzen Abständen Wiesen abgemäht und das Gras sofort mitgenomme­n wird. Das bedeutet: Es kann keine Blume mehr wachsen, und es kann sich kein Same mehr entwickeln und ausfallen. Gleichzeit­ig wird der Anbau von Mais nahezu in Monokultur erforderli­ch.

Aus demselben Grund wurden Wiesen direkt an Flüssen umgepflügt. Die nächste Überschwem­mung kann den ganzen Boden mitreißen.

Leicht zu verändern wäre die Unsitte, Wegränder in kurzen Abständen zu mähen und den Schnitt zu entfernen. Gerade die Wegränder sind ein Beweis, dass nicht in erster Linie Düngung und Pestizide die Ursache für das Artensterb­en sind. Bei einem Spaziergan­g Ende Mai fand ich kein Blümchen am drei Kilometer langen Wegrand und nur grüne Wiesenfläc­hen, die gelb vom Hahnenfuß sein müssten. Luise Kropsch, Dinkelsche­rben

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