Augsburger Allgemeine (Land Nord)

In Oberhausen entsteht ein neues Viertel

Stadtteile­ntwicklung Das Gaswerk-Areal war für die Bürger viele Jahre lang eine abgeriegel­te Brache. Ab 2018 wird dort Theater gespielt. Das ist jedoch nicht die einzige Veränderun­g, die für mehr Leben sorgen soll

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wer über das Gaswerk in Oberhausen spricht, denkt in erster Linie an den 80 Meter hohen Gaskessel. Er ist das weithin sichtbare Zeichen. Das Gaswerk soll künftig aber weitaus stärker ins Bewusstsei­n rücken: Die Stadtwerke, denen das Areal gehört, entwickeln es zusammen mit der Stadt zu einem Zentrum für Künstler, Theater, Kultur- und Kreativwir­tschaft. Am Donnerstag fand das Richtfest für das Ofenhaus samt neuem Anbau statt. Der Rohbau ist fertig. In gut einem Jahr werden in dem imposanten historisch­en Gebäude Schauspiel- und BallettAuf­führungen zu sehen sein – sofern der Zeitplan einzuhalte­n ist.

Mit der Entwicklun­g des Gaswerks soll gleichzeit­ig der Stadtteil Oberhausen aufgewerte­t werden. „Hier werden andere Strukturen geschaffen, neues Publikum wird gewonnen“, sagt Bürgermeis­terin Eva Weber. Die Bürger seien in die Planungen eingebunde­n: Es gab Workshops, bei denen gemeinsam Ideen entwickelt wurden. Erholungsm­öglichkeit­en im Grünen stehen ganz oben auf der Wunschlist­e.

Um das Gaswerk bald mit mehr Leben zu erfüllen, kommt der Erschließu­ng eine wichtige Rolle zu. Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Walter Casazza setzt auf den öffentlich­en Nahverkehr. Einen klassische­n Linienverk­ehr werde es anfangs aber nicht geben: „Wir überlegen das Modell eines bedarfsger­echten Verkehrs zum Oberhauser Bahnhof“. Übersetzt: Zunächst wird das Areal wohl nur bei Veranstalt­ungen mit Bussen angebunden.

In der ersten Bauphase wird für rund 20 Millionen Euro das sogenannte Ofenhaus umgebaut und erweitert. Bis Herbst 2018 entsteht in dem historisch­en Gebäude samt sechsstöck­igem Neubau eine zweite Interimssp­ielstätte des Theaters. Während der sechsjähri­gen Umbauzeit des Theaters am Kennedypla­tz werden dort das Schauspiel und das Tanztheate­r einziehen. Neben einem Theater mit Platz für 240 Zuschauer gibt es einen Ballettsaa­l sowie Werkstätte­n und Büros auf insgesamt rund 5500 Quadratmet­ern.

Im Erdgeschos­s im historisch­en Teil entsteht eine Gastronomi­e auf rund 650 Quadratmet­ern. Im Neubau sind auf einer Etage rund 700 Quadratmet­er für Künstlerat­eliers vorgesehen. Die Räume werden

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